SZ: Bezahlte Berichterstattung?

Liebe Nachbarn,

auch wenn wir in der Süddeutschen Zeitung lokal dank Herrn Wolfram und seines Kollegiats stets neutral als die andere Seite der Medaille erwähnt werden, so gilt das leider nicht für die Dachorganisation: den München-Teil der SZ.

In letzter Zeit findet sich dort eine Reihe mutmaßlich der Provokation oder Polarisation dienender Artikel, Thema natürlich Städtebau. Formuliert sind diese Schriebe manchmal, als hätten die Autoren selbst Ahnung vom Thema – daß man das nicht als „Meinung“ kennzeichnen muß, verwundert mich ehrlich gesagt.

Weniger verwunderlich ist die Absicht (Vorsicht – Medienkompetenzschulung folgt): genau die gleiche, als wenn über „steigende Energiepreise“ „berichtet“ wird und das Aufzeigen von Alternativen („Preisvergleiche“) unterbleibt. Dient nur der Vorbereitung der Preiserhöhung! Wenn dann das nächste Angebot kommt, haben Sie, geschätzte Leserschaft, darüber ja schon aus der Presse erfahren – wie praktisch.

Die Sahnestücke dieser SZ-Serie „Pro-Bau“ stellen wir Ihnen unter dem Schlagwort zusammen.

05.07.2017 – Dominik Hutter – Bis an die Grenzen

Wenn die Stadt Wohnraum für immer mehr Menschen schaffen will, muss mit der Platzverschwendung bei neu geplanten Vierteln Schluss sein. Darin sind sich die Stadträte bei der Debatte einig – auch die der CSU.

Schon im Anriß Quatsch: Was ist denn „die Platzverschwendung“? Als würde hier nicht jeder private Investor und die beiden Genossenschaften der LHM das Baurecht schon längt überstrapazieren und das von der LBK auch genehmigt bekommen. Daß das absolut nicht geht, brachte der Verwaltungsgerichtshof der Frau Merk zum Beispiel in der Carl-Wery-Straße bei.

2. Absatz: Ein Planungsexperte aus Berlin (sic!) will uns in der bereits am dichtesten besiedlen Stadt nach Fläche und Geschoßfläche Tips geben?!

4. Absatz: Sehr interessant.

  • Pendlerlawine: haben wir schon und werden sie nicht mehr wegbekommen.
  • Baustopp für Wohnungen: Herr Zöller, hat denn die bisherige Bautätigkeit die Mietpreise gesenkt? Oder den Anstieg der Mieten nennenswert begrenzt? 2x Nein. Weitere Bautätigkeit scheint das Problem der Preise also nicht zu lösen.
  • Und am Rande: Die Mitarbeiter*innen der DAX-Konzerne hier bekommen ein so gutes Gehalt, daß sie sich die teuren Wohnungen leisten könnten.

5.+6. Absatz: Ja, Herr Reiter, gut, daß die die Menschen schon einmal von Anfang an wehren, nicht wahr. Macht das Leben als Politiker spannend.

8. Absatz: Wieder so viel zusammengeworfen.

  • OB meint, Bau-und Planungsrecht ausschöpfen –  wie schon geschrieben, wo wird das denn nicht gemacht?!
  • Messestadt Riem: Die wurde vor Jahrzehnten geplant – ein ähnliches Argument wäre zu kritisieren, daß München nicht schon längt Manhattan-Skyscraper besitzt. Ist auch eine interessante Frage der Stadtentwicklung – wir sehen doch, wo Manhattan Island heute ist:
    • sauteuer
    • sau schmutzig
    • Kriminalität
    • laut
    • uninteressant

    Wollen wir das München auch antun? Könnten wir bitte die gerade hier lebenden Menschen fragen, was sie denn davon halten?! Ob sie das letzte Stück Münchner Gemütlichkeit denn gerne behalten wollten?

9. Absatz: Absolute Frechheit und zeigt plakativ die Ignoranz und das Selbstverständnis dieser SPD:

Es sei ja kein Zufall, so SPD-Mann Reissl, dass es sehr viele Münchner in Kauf nehmen, an viel befahrenen Innenstadtstraßen zu wohnen und dafür noch hohe Mieten bezahlen. „Die machen das freiwillig“. Weil sie eine großstädtische Umgebung mögen.

Absolutes Money-Quote: Auf die Idee, daß das früher keine Hauptstraßen waren, oder daß die Menschen keine andere Wahl haben (Geld und so), kommt der Herr nicht, zumindest nicht öffentlich in der Zeitung. Naja, bald sind ja Wahlen, kann sich jeder selbst überlegen, ob er das wie der SPD-Mensch sieht und dann sein Kreuzchen setzen.

10. Absatz: Gut, daß die Frau Merk Professorin ist, sonst könnte ich ihr Expertentum ja glatt hinterfragen:

  • Mit dem in den Sechzigerjahren begonnenen Neuperlach habe man „in wahnsinnig kurzer Zeit unheimlich viel gemacht“, erinnert Merk. Ja, daß es in den 90ern und 2000ern in diesem Viertel ordentlich gekracht hat und es zu den besten Prügelstätten dieser Stadt gehörte, hat sie geflissentlich verschwiegen. Man suche mal die Lokalpresse nach „PEP“ ab, ob sich das inzwischen – trotz massiver Investitionen – gebessert hat.
  • Olympia-Dorf: Na, Frau Merk, das war ja ein Eigentor – schauen Sie mal, wieviel Grün und Garten außenrum um die OlyDorf-Toaster angelegt wurde. Das als Beispiel heranzuziehen, läßt mich ja wirklich an Ihrer Expertise zweifeln… Oder möchten Sie etwa ausdrücken, daß Garten, Grün und Platz für eine Stadtenwicklung eine gute Sache sind?!

11. Absatz: Können Sie ignorieren.

31 Kommentare vorhanden
  1. C.L. sagt:

    Hallo Herr Söllner,

    glauben Sie ernsthaft, dass Sie mit einem solchen Artikel dem Vorhaben, die Appenzeller Strasse lebenswert zu halten, dienen? Das es gut ist, den einen oder die andere, insbesondere Ihre offensichtliche persönliche „Lieblingsfeindin“ Frau Prof. Merk, persönlich anzugehen? Der SZ bezahlte Berichterstattung zu unterstellen?

    Glauben Sie, dass Sie nach solch einem Artikel auf öffentlicher Seite oder bei der BVK noch Gesprächspartner finden, die Sie ernst nehmen?

    Glauben Sie, dass irgendwer aus der Politik sich von der unterschwelligen Warnung, „bei den nächsten Wahlen zeigen wir es euch dann aber mal so richtig“ beeindrucken lässt? Wieviele Bürger sind von den anstehenden Baumassnahmen tatsächlich betroffen, wieviele davon sind tatsächlich wahlberechtigt und vor allem, wieviele von den tatsächlich Wahlberechtigten gehen dann auch wählen? Macht das eine Grössenordnung aus, die eine Wahl spürbar beeinflussen kann? Ich glaube nicht!

    • Liebe/r C.L.,

      Danke für Ihren Beitrag. Ich bin über Ihre Aussage ein wenig verwundert; jetzt hat man uns ja nach den beiden offiziellen Beteiligungen den Abriß im Bestand und Neubau eines vierten Hochhauses reingewürgt, ein meiner Meinung nach doch massiver Eingriff in die vorgestellte Planung.

      Warum denken Sie noch, daß sich jemand bei der Stadt oder der Bauträgerin für uns oder unsere Meinung interessiert? Wurde das Gegenteil nicht mit der zweiten Überarbeitung überdeutlich kommuniziert?

      Auf den Punkt: was muß noch alles passieren, damit z.B. Sie persönlich einen Leserbrief an eine der bekannten Medien schreiben, in dem Sie möglicherweise Ihren Unmut äußern?

      BG, Christoph Söllner

      • C.L. sagt:

        Hallo Herr Söllner,

        ich schreib’s Ihnen ganz offen, ich werde nie einen Leserbrief an die SZ oder irgendeine andere Zeitung schreiben um dort meinen Unmut zu äussern. Unmutsäusserungen würden nur etwas bringen, wenn die Empfänger dieser Äusserungen, hier die Politik oder aber die BVK, Wert darauf legen würden, das ihre Wähler bzw. Mieter, „Frohmut“ hätten bzw. das es diesem Personenkreis gut geht.

        Ich glaube, dass grosse Problem ist, dass „hier“ noch viel zu viele Betroffene, also Mieter und Anwohner meinen, sie würden hier durch Diskussionsrunden und Teilnahme an Workshops irgendwelchen Einfluss auf das was hier passieren wird nehmen können. Vielleicht, wenn blaue Farbe nicht teurer ist als gelbe Farbe, bekommen wir ja blaue Mülleimer an die Strassen……..wenn aber auch nur eine Wohnung weniger, 1.000 EURO jährlichen Mietverlust für die BVK bedeuten würde, wird diese eine Wohnung sicherlich gebaut!

        Ich weiss nicht mehr unter welchem Beitrag hier, bin mir aber sehr sicher, dass ich es schon sehr frühzeitig geschrieben habe. Wir werden hier irgendwann vor Tatsachen gestellt, die wir dann entweder hinnehmen können oder aber durch Gerichte klären lassen müssen, ob wir sie hinnehmen müssen. Ich für meinen Teil, bin mir ganz sicher, dass ich mich dann mit der BVK vor Gericht „wiedersehen“ werde.

        Wissen Sie Herr Söllner, die werden keine Hemmungen haben uns zu zermürben, dann sollten halt auch möglichst viele von uns keine Hemmungen haben, es anders herum genauso zu machen. Das Doofe in unserem Rechtssystem ist halt leider, dass dies jeder für sich machen muss und man das kaum bzw. gar nicht, über einen Zusammenschluss mehrer erreichen kann.

        • Och, ich würde nur kurz entgegnen, daß in unserer politischen Situation recht viel „abseits des Scheinwerferlichts“ geschieht. Sofern man jetzt -vielstimmig unterstützt- möglichst viele (mediale) Scheinwerfer auf einen bestimmten Sachverhalt richtet, muß sich die Politik damit auf einmal mehr als nötig und ihr lieb ist, beschäftigen. Siehe Unnützwiese, und Herrn Reiters 180°-Wende.

          Ist es also wirklich so wenig zielführend, auf sich aufmerksam zu machen?

  2. Roswitha Wohland sagt:

    Lieber Herr Söllner,

    Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich verstehe Ihre „Hochstimmung“, auch mir ging es beim Lesen der Seite nicht anders. In allen angeführten Punkten gebe ich Ihnen Recht. Natürlich werden die Journalisten von der SZ bezahlt! Von wem denn sonst? Wie weit die Gesinnungsüberprüfung, sprich Neutralität, statt findet ist eine andere Frage.

    Warum sollte man bei einer Professorin nicht auch mangelnde Fachkompetenz vermuten und den tatsächlichen Wissensstand nicht hinterfragen dürfen? Ich habe damit kein Problem. Sie ist eine städtische Angestellte.

    Die Berichterstattung der SZ in Sachen Wohnungsbau, Stadtplanung gleicht einer stetig andauernden Gehirnwäsche. Es funktioniert wunderbar. Ich höre immer wieder: „wir brauchen Wohnungen, wir haben genug Grün usw.“ Auch mir gehen die ständig eingeladenen „Fach“- Gäste auf die Nerven. Berlin ist mit München nicht vergleichbar. München ist in seiner Stadtfläche begrenzt, Berlin nicht! München hat das wenigste Prokopf-Grün. Das ist den meisten Leuten gar nicht klar!

    In fast jedem Stadtteil rumort es, viele Menschen sind vom Bauboom betroffen. Ich bin in Eile, mehr zum Thema am Dienstag!

    viele Grüße
    R. Wohland

  3. fred klinghammer sagt:

    Lieber Herr Söllner,

    da gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Die ständige, offenkundig wohlwollende, Begeisterung für die Ansiedlung von High-Tech Unternehmen und damit verbunden von Mietern welche sich jegliche Miete leisten können, ist in der SZ seit geraumer Zeit mehr als auffällig.

    Gerne auch verbunden mit der Bewunderung von überteuerten Gastronomie-betrieben; wie toll ist München?! Für Normalverdiener die hier geboren sind ist kein Platz mehr und ich gehe davon aus, dass die ständig bewunderte Frau Prof. M. nicht in einem nachzuverdichtenden Gebiet wohnt oder bald wohnen wird. Von der veränderten Mieterstruktur nicht zu reden.

    Auch der derzeitige OB freut sich über das gehobene Image der Stadt bei jeder Gelegenheit (wir hatten schon mal so einen „Sonnenkönig “ hier!) Für angestammte Münchner gibt es nahezu keinen bezahlbaren Wohnraum mehr aber das entgeht den Verantwortlichen offensichtlich.

    Die SZ werden wir aber in jedem Falle wg. der Tendenz in der Berichterstattung abbestellen und hoffen, das es auch einige andere tun; als kleines Zubrot zur überzogenen Miete sozusagen.

    Mit besten Grüßen (nicht nachlassen!)

    F.Klinghammer

     

    • Lieber Herr Klinghammer,

      Danke für Ihren Zuspruch. Naja, erkannt hat der OB das Problem schon, aber wie soll er sich alleine gegen einen planetaren Kapitalismus wehren? Wenn ausländische Investoren hier mit Geld en masse antreten, hat der arme, bisher bausparende Münchner nicht einmal den Hauch einer Chance.

      Und mehr Wohnungen bringt nur mehr für Investitionen bereitstehende Masse, die auch von entsprechend wohlhabender Clientel planetenweit gekauft werden kann. Es lebe die Globalisierung – Yay 😀 Aber alles Probleme, die wir hier und heute nicht lösen können, nicht wahr.

      BG, Christoph Söllner

    • werner sagt:

      Ist ja schön, dass jetzt Google in München ist. Was verdient denn nun ein High-Tech Mitarbeiter ? um sich Marmor-Dachgarten und Tiefgarage leisten zu können.

      Warum habe ich den nicht als Nachbar ??  Fast vergessen. Die Nebenkosten kommen auch noch.

  4. E.B. sagt:

    Herr Hutter ist ursprünglich bei der Abendzeitung gewesen und dann zum SZ-Lokalressort gewechselt. Er hat schon viel dummes Zeug geschrieben, ohne nachzudenken. Aber dieser Bericht bzw. das, was berichtet wird, ist an Zynismus kaum noch zu überbieten.

    Die Damen und Herren im Stadtrat wollen also eine städtische Gesamtplanung – gut und schön. Aber eine Planung nur für die Gewerbesteuer zahlende Wirtschaft, die Stadtbevölkerung und damit die Mieter der künftigen Baugebiete gelten offenbar nur als willige Verfügungsmasse der Unternehmen. Von wegen die Leute wohnen freiwillig an verkehrsreichen Straßen für horrendes Geld – diese Äußerung des Herrn Zöller Reissl lässt wahrlich tief blicken! Und OB Reiter steht dem Ganzen hilflos gegenüber. Wenn es nicht in kleineren Städten sehr ähnlich wäre (Stichwort: funktionale Urbanisierung), würde ich aus München wegziehen.

  5. Robert Schetterer sagt:

    Hallo, die Überschrift ist ein herber Vorwurf. Mit sowas waere ich sehr vorsichtig. Ich denke da kommt etwas anderes zum tragen. Ich lese sehr viel im Internet.  Zeitungen und Journalisten kämpfen heut zu Tage ums Überleben. Um aufzufallen werden in völliger Absicht sehr provokante Artikel ins Netz gestellt. Kontroverse bringt Klicks, Klicks bringen Geld oder /und Reputation ( bzw was der Schreiber/Leser eben dafuer haelt ). Ansonsten wundert mich es nicht dass Teile der SZ eher dem Kapital nahestehen. Aber ich befuerchte das sind Ueberzeugungstaeter. ( Man muss sie dafuer gar nicht bezahlen ).

    Dass dieser Neoliberale Unfug ( der Markt wirds schon richten ) eigentlich die Wurzel allen Uebels ist ( hier, kaum nennenswerter sozialer Wohnungsbau die letzten Jahrzehnte ) werden dieses sonst recht klugen Zeitgenossen aus ideologischen Gründen niemals zugeben. Auch Unfug von Politikern aller Farben ist nichts Neues ( hier wurde ein Spitzenwert erreicht … ). Vor Wahlen wird dem Wähler ohnehin grundsätzlich nachdem Mund geredet.  Im muenchner Stadtrat sind in letzter Zeit ein paar sehr fragwuerdige Entscheidungen getroffen worden, falls jemand mit dem Thema Limux vertraut sein sollte.

    Wie unterschiedlich Politiker die Lage einschaetzen haengt sehr von ihrem Standort ab. So scheint der Neurieder Buergermeister doch eine realistische Einschaetzung des ihm konkret vorliegenden Bebauungsplan getroffen zu haben.

    Die Botschaft des SZ Artikels verstehe ich so, man bereitet den Buerger darauf vor ,mehr Geld fuer weniger Platz zu zahlen, und wenn wir uns weiter so anstellen wird es halt dann noch teurer. Der Vergleich mit den 60er und 70ern hinkt natuerlich , damals gab es wirklich noch reichlich unbebaute Flaechen, eine Olympiade, die einer der groessten Bauprobleme hinterlies ,das Olympiadorf und viel Nebengebaeude die man sauteuer immer wieder renovieren musste.

    Zusammengefasst waere es sogar gut wenn man die Problematik mal progressiv angehen wuerde und wieder klotzen statt zu kleckern. Was heisst massiv in die Infrastuktur ( und da vor allem in den Nahverkehr z.B endlich in eine U-Bahn Ringverbindung ) zu investieren, die Stadtflaeche ausdehnen und neue Viertel mit bezahlbarem Wohnraum errichten, neue Schulen und Kitas bauen, der Suedring fuer Autos usw. Das waere dann wenigstens glaubwuerdig.

    So aber malt man den Teufel an die Wand ( die Stadt wird ueberrant…) und behauptet doch glatt ein bisschen Nachverdichtung macht alles gut.  Und was heisst schon das Baurecht ausreizen, kaum jemand im Stadtrat duerfte ueberhaupt Ahnung davon haben ueber was er da eigentlich spricht ,also Wichtigtuerei, vor allem .wir Buerger haben es doch nicht so eingerichtet, das waren doch genau die selben Herren und Parteien die jetzt darueber klagen.

    In diesem Sinne empfehle ich Gelassenheit, solche Artikel gibts in Massen ueber jedes beliebige Thema im Netz auch in sonst serioesen Medien…

    • Lieber Herr Schetterer,

      herzlichen Dank für Ihre Ausführungen. Weil auch C.L. meine zugegeben provokant formulierte Überschrift beanstandete, Sie aber den wesentlichen Grund anführen: Liegt es nicht tatsächlich im Bereich des Möglichen, daß eine Zeitung, selbst so groß wie die SZ, von Finanzmitteln oder anderweitig von einer Symbiose mit der Stadtverwaltung profitiert?

      Und könnte es nicht sein, daß deswegen die Redakteure entweder aktiv oder – wenn freiberuflich – passiv auf eine bestimmte zu verbreitende Meinung eingenordet werden, damit eben diese Symbiose fortbesteht? Wäre die Objektivität -sofern überhaupt meßbar- nicht sehr gefährdet dadurch?

      Ein Redakteur, den ich namentlich aus verständlichen Gründen nicht benennen werde, und der bei einer der konkurrierenden Zeitungen freiberuflich arbeitete, bestätigte mir das wortwörtlich mit „Man hat irgendwann gelernt, was man schreiben muß, damit man einen Artikel verkaufen kann“.

      Falls Herr Hutterer das jemals liest, möge er mich gerne eines Besseren belehren und natürlich gerne näher erläutern, weswegen sein Artikel das alles in so rosigem Licht darstellt und weswegen die Kehrseiten dort nicht auch zum Tragen kommen.

      BG, Christoph Söllner

      • Robert Schetterer sagt:

        Hallo Hr Söllner,

        man darf getrost davon ausgehen dass es massive Lobbyarbeit der Immo-Branche gibt. Eine umfangreiche Baugenehmigung in München ist dieser Tage gleichbedeutend mit dem Fund einer Goldader. Wer es nicht glaubt kann ja mal überschlagen z.B. 600 Wohnungen a 50 qm x 10 Euro/Monat x 50 Jahre. Da wird richtig Geld verdient das ist beleibe kein soziales Werk.

        Logischerweise gibts da keine Waffengleichheit, der Mieter oder Bürger hat niemals gleiche Mittel zur Verfügung. Für Chancengleichheit sollte in einer Demokratie die Verwaltung und die gewaehlten Gremien sorgen. Und da gibts ein Problem, man bekommt leicht Ohnmachtsgefühle wenn man entdeckt dass man nicht mal mehr mitreden kann was vor der eigenen Haustüre ( oder im eigenen Haus ) passiert.

        Noch schlimmer wirds wenn jemand staendig so tut als wuerde man gefragt und dann unterstellt wird man wuerde ja sowieso nur das Beste wollen und ueberhaupt sei das alles alternativlos.

        Ich hab z.B. grad den Flyer in der Hand, jetzt gibts gleich ein Sommerfest, da schau her, in den letzten 8 Jahren duerften wir uns nicht an sowas erfreuen, stattdessen hat man uns den Supermarkt platt gemacht. Im Grunde sind das Mitteilungsveranstaltungen : Wir teilen ihnen jetzt mit was wir machen, mit Weisswurst schmeckts besser.

        Wie auch immer, ich bin der Meinung wenn sie keine Beweise haben dass ein konkreter Artikel gekauft ist ,sollten sie das nicht behaupten auch wenn es relativ nahe liegt. Besser wir bleiben bei konkreten Argumenten, davon haben wir ja reichlich.

        MfG Schetterer

        • Lieber Herr Schetterer,

          Ok, Danke für den Hinweis. Um einem potentiellen Mißverständnis vorzubeugen, darf ich anmerken, daß meine Überschrift dank des schließenden Fragezeichens eine Hypothese darstellt, oder – krasser formuliert – einen Verdacht, und nicht eine (Tatsachen-)Behauptung. Das ist, soweit ich weiß, von der Freiheit zur Meinungsäußerung gedeckt. Natürlich läßt sich diskutieren, welchen Zweck man damit erreicht. Wie die SZ wen entlohnt oder selbst finanziert wird, ist mir tatsächlich unbekannt.

          Falls sich jemand der benannten Personen persönlich beleidigt fühlte, täte mir das Leid. Meine Absicht ist, deren Arbeitsleistung als meiner Meinung nach mangelhaft und schädlich für die Stadtentwicklung im Sinne der Bürgerschaft zu kritisieren.

          Eventuell braucht es in der heutigen Ausprägung von Demokratie neben der vierten Säule („Medien“) noch eine Fünfte („Blogger“, „Twitterer“, …), die den vier anderen Säulen als Korrektiv beisteht und wie H.J. Reim schön formuliert hat, nicht mit Duckmäusertum hervorsteht.

          Ansonsten kann ich Ihren Ausführungen natürlich uneingeschränkt zustimmen.

          BG, Christoph Söllner

      • Reim,Hans-Jörg sagt:

        Lieber Herr Söllner,

        herzlichen Dank für Ihr Engagement.

        Anders als  C.L. bin ich gerade der Meinung, daß  provokante Thesen und ein Hinweis auf Widersprüche durchaus angebracht und zulässig sind. Eher durch „klare Kante“, Benennung von Widersprüchen und  unsinnigen bzw. unqualifizierten Äusserungen – als durch Duckmäusertum – werden wir ernst genommen und evtl. einen Teilerfolg erzielen können. Warum bitteschön sollte eine Stadtbaurätin Merk nicht kritisiert werden dürfen. Ist Frau Professor denn sakrosankt?

        Und warum sollten denn die Politiker nicht daran erinnert werden daß sie „Angestellte“ der Bürger sind und eine „Weiterbeschäftigung“ von einer Wiederwahl abhängt?

        Durch die zweite Überarbeitung des Siegerentwurfes mit den haarsträubenden Änderungen (z.B. an der Anzahl, der Höhe, der Lage und der Form der „Hochpunkte“) wird ja immer offensichtlicher, daß die sogenannte Bürgerbeteiligung und die Workshops mit großzügigem Catering durch die BVK eine reine Farce waren.  Man lullt uns ein und möchte uns Glauben machen, eine Mitgestaltungsmöglichkeit zu haben, in Wirklichkeit ist alles entschieden.

        Ich denke wir müssen solidarisch für unsere Interessen streiten.

        Mit besten Grüßen,
        Hans-Jörg Reim

  6. Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

    Lieber Herr Soellner,

    ich bin gar nicht glücklich über Ihren Angriff auf die Münchner Redaktion der SZ, da wir der SZ – und deren immer gründlichen Recherchen ja ungeheuer viel Information verdanken: z.B. regelmäßig das neueste der Debatten aus dem Rathaus oder den Bezirksausschüssen und den neuesten Planungsstand – gerade auch jetzt zu allen Bau-Aktivitäten in München.

    Ihre Kritik an der Berichterstattung will ich also nicht unterstützen. Wir können uns auf ein korrektes Zitieren der SZ verlassen und auch in diesem Artikel werden unterschiedliche Redner aus dem Stadtrat zitiert.

    Was ich allerdings in dem Artikel von Herrn Hutter wirklich vermisse, ist eine Info über Gegenstimmen im Stadtrat – und wenn es wirklich keine gab, dann zumindest ein Hinweis darauf, dass sich z.B.: „doch Herr Kuffer von der CSU bisher häufig gegen große Bauprojekte ausgesprochen hat und diesmal gar nichts dazu sagte“!?

    Das wäre eine sachlichere Darstellung und auch glaubwürdiger als jene, dass alle Stadträte – ganz ohne Fraktionszwang – in seltener  Einmütigkeit ein modernes München-Hochhäuser-Meer wollen.

    noch eine Anmerkung zum Inhalt des SZ-Artikels:

    …Verhindern, da sind sich Politiker und Experten einig, lässt sich der starke Zuzug nicht. „Ich glaube, das können wir als Kommune nicht“, erklärt SPD-Fraktionschef Alexander Reissl – niemand wolle eine neue Stadtmauer. Eine attraktive Wirtschaft ziehe nun einmal immer mehr Menschen an. „Wir werden also weiterhin Wohnungen bauen müssen.“

    Wenn ich als Münchner Kindl, vor Jahrzehnten Jahren hier geboren, so etwas lese, kommt mir das feige vor. Wir Münchner Bürger müssen doch sagen dürfen: Irgendwann ist Schluss mit der Einwohnerzahl (weit unter den „angestrebten“ 1,8 Millionen) – kleinere Gemeinden können das ja auch!

    Aber ich finde, hier heißt es nur: Wir leben hier im Paradies – kommt alle her und macht es mit uns kaputt.

    • Liebe Frau Dr. Krupski-Brennstuhl,

      Danke für Ihren Beitrag – ich will gerne noch etwas Hintergrund geben: Wenn Sie Herrn Hutters Text lesen, so fällt Ihnen sicher auf, daß stellenweise der Konjunktiv (=Distanzierung, Bericht) und stellenweise der Indikativ (=Tatsache, eigene Meinung) verwendet wird:

      Wenn die Stadt Wohnraum für immer mehr Menschen schaffen will, muss mit der Platzverschwendung bei neu geplanten Vierteln Schluss sein. Darin sind sich die Stadträte bei der Debatte einig – auch die der CSU.

      Damit „verkauft“ der Autor für mich gratwandernd an manchen Stellen im Text eine eigene Meinung vermischt mit reiner Berichterstattung. Natürlich könnte man das als „Haarspalterei“ und „Zufall“ bezeichnen, aber warum lautet obige Textpassage nicht:

      Wenn die Stadt Wohnraum für immer mehr Menschen schaffen wolle, müsse mit der Platzverschwendung bei neu geplanten Vierteln Schluss sein. Darin sind sich die Stadträte bei der Debatte einig – auch die der CSU.

      So wäre für mich eine Passage eindeutig als Bericht / Zitat kenntlich. Und diese Art der Formulierung zieht sich durch den ganzen Artikel – so recht an einen Zufall glauben mag ich dabei nicht.

      Auch eine Formulierung wie diese hier…

      Verhindern, da sind sich Politiker und Experten einig, lässt sich der starke Zuzug nicht.

      …beanstande ich grundsätzlich:

      1. Es würde nämlich reichen, daß sich ein Politiker und zwei Experten (was auch immer ein Experte ist) grün sind, um diese Aussage zu bewahrheiten. Klingt aber so, als wären sich alle grün, oder?
      2. Der Zuzug wird – wegen mangelnder Distanzierung – von der SZ/Herrn Hutter als „stark“ bezeichnet. Ja, wie stark ist er denn? 3 PS stark? Und was bedeutet überhaupt ein starker Zuzug? Ist es überhaupt so, daß der Zuzug „stark“ ist? Was wäre ein absolutes, wissenschaftliches Kriterium?

      Anders ausgedrückt, welchen Anspruch an nachprüfbare, belastbare Fakten muß ein Autor haben?

      Ansonsten war ich doch sehr überrascht von der Diskussion insgesamt, die sich hier entfaltet hat, dafür auch einen herzlichen Dank.

      BG, Christoph Söllner

  7. werner sagt:

    Zur Info. Die Einladungen für den Container sind verschickt. Bitte das Bild genau ansehen. Es ist bereits der Durchstich nach Neuried eingezeichnet.

    • Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

      Vielen Dank, Werner, für’s genaue Hinsehen,

      ich habe das zunächst genauso gesehen wie Sie – dann hat mich eine Nachbarin darauf hingewiesen, dass es doch nicht der Durchstich ist, sondern das alles ganz maßstabsgetreu eingezeichnet ist?:… Jetzt fordere ich einfach mal alle auf, diese neue Karte (auf der Einladung zum „Feiern beim Container“) mit den bisherigen Bestands-Karten zu vergleichen -wir werden dann in Kürze an dieser Stelle unsere Ergebnisse und Hintergrundforschung zu diesem Thema vergleichen!

      Vielen Dank im Voraus an alle, die mitmachen

  8. WERNER sagt:

    Hatte nach einem längeren Stau in der Graubündnerstr. wieder einmal die Vergangenheit Revue passieren lassen.

    Es gilt immer noch der Satz vom Sonnenkönig UDE:  Gemacht wird das, was der Inverstor will.

    Wenn man sich die Grundfläche vom BVK Grundstück ansieht, weis man was kommt. Abriss im Bestand, je nach Alter und ganz einfach Blockbebauung nach den Luftaufnahmen vom Lehel. Die Mieter wollen so etwas, weil sonst hätten sie ein eigens Haus. Wir müssen auch berücksichtigen, woher die neuen Mieter kommen. Wer im 10ten Stock auf die Alpen schaut, freut sich, wenn er vorher nur eine Müllhalde vor der Türe hatte. Da rückt man schon etwas näher zusammen.

    Wer Lärm und Trubel hatte, ist hier in einer Ruheoase.

    Neue Menschen wollen ihr Umfeld gestalten. Abgefragt werden aber die, die es gar nicht mehr ändern wollen.

    Leichter wäre es , wenn 600 Mietverträge vorlägen, die Wünsche genannt werden und genau das erstellt wird.

    Ein Dachunterstand für ein wertvolles E-Rad ist noch keine neue Mobilität.

    Was die Frau Merk betrifft. Früher hatte ein Stadtbaumeister als Architekt einen Plan gezeichnet, dem König vorgelegt und der hat dann Ja oder Nein gesagt. So wurde gebaut. Die Namen hatten einen Namen. Und hier ????

    • Ungenannt sagt:

      Ungenannter Provokativer zu

      Wenn die Stadt Wohnraum für immer mehr Menschen schaffen wollemüsse mit der Platzverschwendung bei neu geplanten Vierteln Schluss sein. Darin sind sich die Stadträte bei der Debatte einig – auch die der CSU.

      Mir wurde von einer ehemaligen berufsmäßigen CSU Stadträtin aus Sendling bei einer Wahlveranstaltung wörtlich gesagt:

      „Kein Rentner ist dazu gezwungen in München zu bleiben, im Osten der Republik stehe genug günstiger Wohnraum frei und wäre so besser genutzt“.

      Gewünscht ist anscheinend in München nur der kapitalträchtige berufstätige Bürger. „……müsse mit der Platzverschwendung…….Schluss sein……..“ Darüber war ich zunächst richtig empört, sehe aber hier im nach hinein durchaus einen w/(r)ichtigen Ansatz. Für wen braucht München Wohnungen? Doch für die Menschen die hier arbeiten wollen oder müssen und damit aktiv zum wirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum dieser Stadt beitragen können. Dies ist ein Fakt, der aber durch die Medien wie die lokalen Zeitungen offensichtlich noch gar nicht gewürdigt wurde.

      […] Anmerkung CS: Unbelegte Tatsachenbehauptungen muß ich entfernen. Ich hoffe, Sie haben Verständnis.

      Die Bestandshäuser (Plattenbauten) hier sind teilweise sehr marode. Abriss kann auch eine gute Lösung sein. New York und China zeigen wie auf geringem Raum sehr viele Menschen gut wohnen können.

      Ein Ungenannter aus dem Viertel

      • Lieber Unbekannte/r, Danke für Ihren Beitrag. Ich würde mir wünschen, daß Sie es den anderen hier gleich tun, und wenigstens mit Ihrem Kürzel und einer -nicht veröffentlichten- eMail-Adresse kommentieren. Wir hängen hier alle unseren Allerwertesten vor die Zielscheibe. Danke, BG, CS

  9. werner sagt:

    DAX Konzernmitarbeiter können die hohen Mieten bezahlen. !!! Wenn ich am Kampus Süd vorbeifahre, frage  ich mich immer. Wer wohnt denn eigentlich dort drin, wenn auch nachts nur sehr wenig Lichter brennen. Für 4500 sind Wohnungen frei und ich glaube auch, dass nicht alle über Portale gelistet sind, damit man keinen Einblick gewährt. Man will ja nur nicht für die Miete arbeiten.

    Die Frage was bezahlbar ist, wurde noch von keinem Politiker beantwortet. Aber Gäste haben es mir gesagt.

    Was die Bungalos betrifft.

    Es wurde in den 65 er Jahren Grund als Eigentum angeboten.

    Der Bauer am Berg hat alles verkauft und bekam als Rente zwei Hochhäuser. Was will man mehr.

    Die Milch kommt ja heute aus dem Supermarkt.

    Neuer Baustiel. Autofrei und abseits eine Garage.

    Die Feuerwehr sollte mal kontrollieren, was da drinsteht, wenn das Auto auf der Straße parkt.

    Es müsste aber jemand auf die Idee kommen. Wir bauen hier eine Tief-Tief-Garage und drüber dann neue Wohnungen.

    Das würden manche ale Enteignung sehen. Und Verdichten will man vor der Eigentum-Haustüre auch nicht.

    Anderer Ablauf:

    Siemens baute die Hofmannstr. Dann eine eigene Stadt- Siemens-Stadt und man blieb für den Rest bei Siemens.

    Führungskräfte bekamen als Einstieg eigene Bungalos in Solln.

    Heute schreien alle nach Digitalisierung: 52000 Arbeitsplätze mit Richtung nach oben sind in der Hofmannstr. verschwunden.

    Ich habe leider von keinem Politiker eine Antwort bekommen. Warum ???  Löst aber nicht das Problem der Verdichtung

  10. werner sagt:

    Zuzug steuern.

    Die Verwaltung bleibt die Frage offen: Woher kommen die Zuzügler. Man muss sich ja innerhalb Frist anmelden.

    Statistik als e-Government Fehlanzeig

    Die Wohnraumerfassung ist lückenhaft.

    Ich kenne Fälle, da wohnt man mit 6 Personen bei Freunden und wechselt. Dann sucht man Wohnung, indem man sich arbeitslos meldet und dann auf das Münchenmodell hofft.

    Wer hat eigentlich die Werbung: Wohnen für alle erfunden ???

    Nachdem alle neuen Wohnungen bezogen sind, lautet die Antwort: Vielen geht es jetzt sehr gut. Den wenigen unter mir, schlechter.

  11. werner sagt:

    Mobilitätsstation:

    Hier möchte ich Sie auf folgendes Hinweisen.

    München ist smarter-together Stadt und plant als solche in Aubing die Mob-Station. Auch Schließfächer mit Kühlschrank.

    Erstaunlich ist, dass die Planer dafür ( die sagen, wie man sich zukünftig bewegt ) mit den größten SUV-s vorfahren und für Car-Sharing werben.

    Eine Nutzer-Analyse ( offene ) liegt leider nicht vor.

    Alle die ich bisher angesprochen habe: Wie fährt sich so das Auto, woher kommen Sie ? Waren immer Firmenmitarbeiter auf Dienstreise und Studenten ohne Geld und Auto . Nie ein Anwohner !!!!!!!!  Für Verkehrsreduzierung

    Über die Nutzer der Radel möchte ich mich nicht auslassen.

    Eine Anfrage beim MVG wurde: Ihre Mail wurde umgeleitet, bis heute nicht beantwortet.

  12. Franziskus sagt:

    Pro Fürstenried umfasst laut einem BVK Sprecher nur kapitalkräftige Eigentümer, die sich fast alle im Areal Belinzonastraße eingekauft und dort „eingenistet“ haben und somit knallhart über den neuen Verein ihre ureigenen und aus ihrer Sicht verständlichen Interessen vertreten, die sich gar nicht immer mit den BVK-Mieter-Interessen decken…..

    Übrigens der neue Mietspiegel 2017 ist jetzt da. Laut Herr Leiss von der BVK bedeutet dies, dass die Kaltmieten auch der Alt- BVK Mieter daran im Laufe des Jahres gemessen und angepasst werden müssten. So verlange dies die Satzung. Ob sie dadurch jetzt alle Wohnungen billiger werden?
    Das im Laufe der letzten Jahre entstandene Mieter-Milieu der BVK erlaubt keine höhere Qualifizierung des Gebietes im Mietspiegel für die Appenzellerstrasse.

    Herr Just von der BVK will eine durchschnittliche Kaltmiete von nur 10€/qm hier erreichen sagte er bei der Eröffnung des BVK Containers. Dies scheint aber mir aber recht niedrig und günstig angesetzt.

    Aber bei Telefonaten mit den BVK Sachbearbeitern hört es sich das alles dann doch ganz anders an. Da kommt man dann auf erheblich mehr als 10€/qm. Die Ausstattungsmerkmale, der Renovierungsstand und das Alter der Bauten machen den Unterschied!

    Anmerkung: Warum nur halbe Sachen? Die Gebäude aus den 70er Jahren sind sehr in die Jahre gekommen und müss(t)en irgendwann komplett erneuert werden (siehe Klinikum Großhadern Bettenhaus – gleiche Zeit). Stück für Stück…. Abriss -> Neubau. = Höherer Standard = höhere Mieten

    • Lieber Franziskus,

      zu Ihrem ersten Absatz, welcher Sprecher war das denn, und wann hat sie/er das denn bei welcher Gelegenheit öffentlich gesagt?

      Wäre mal interessant zu erfahren.

      Ansonsten kann ich das nur in die Runde geben, liebe LeserInnen: Decken sich die Interessen unserer BI mit Ihren?

      BG, CS

      • Franziskus sagt:

        Sehr geehrter Herr Söllner,

        vielen Dank! Die Antwort bekommen Sie sicher im BVK Info Container, je nachdem wer dort gerade anwesend ist, wenn sie dort mal inkognito auftauchen. Die BVK hätte angeblich auch mal Recherchen erstellt WER denn die Mitglieder von Pro Fürstenried sind. Darauf fußt das in diesem Absatz angesprochene.

        Man nimmt dort  den Verein Pro Fürstenried im BVK Container eher als sportliche Herausforderung an. Wenn einige Mitglieder von Pro Fürstenried sich am Eröffnungssamstag reichlich am Kuchenbuffet bedient hätten, wie Mitarbeiter der BVK bemerkten, geht das auch nicht anders als sportlich. Sehen Sie doch die Sache auch mehr sportlich als so verbissen und kämpfen Sie (Ihr Verein) fairer auch gegen Ihre angebliche „Hauptfeindin“ Frau Professor Dr. Merk, die die Interessen ihres Arbeitgebers zu vertreten hat, denn die Versäumnisse unter ihrer Vorgängerin in Sachen sozialer Wohnungsbau und eventuell auch unter dem Vorgänger OB sind anscheinend recht eklatant und es muss dringendst schnellstens jetzt günstiger Wohnraum geschaffen werden.

        Womit ist es sozial zu rechtfertigen, dass eine Migrantenfamilie derzeit sehr viel leichter eine bezahlbare Wohnung (z.B. auch bei der BVK) bekommt als z.B. eine schlecht bezahlte städtische oder kirchliche Erzieherin (oder eine Krankenschwester), die dann woanders sich außerhalb von München eine Arbeitsstelle suchen muss, weil sie mit ihrem kleinen Gehalt sich München gar nicht als Wohnort leisten kann?

        Haben Sie Kinder im Kindergartenalter??  Wir haben die BVK drauf hingewiesen, dass auch dafür Sorge zu tragen wäre, wenn sie hier 3 Tagesstätten einplanen. Überall in der Stadt finden sich jetzt Plakate vor den städtischen /kirchlichen Tagesstätten zur dringenden Suche nach Fachpersonal.  

        Die Probleme zu bezahlbaren Wohnraums auch für Nichtmigranten sind nur lösbar, wenn bezahlbare Grundstücke zur Verfügung stehen und die gesetzlichen Vorgaben alle Bürger darin gleich behandeln würden. Darin liegt das Problem. Günstiger Wohnraum erfordert Grundstücke sonst gibt es nur den unschönen Lösungsansatz Nachverdichtung.

        Die BVK würde angeblich nicht Nachverdichten müssen, wenn ihr der Staat und die Stadt jetzt auch solche bezahlbaren Grundstücke zur Verfügung stellen würden. Dies geschieht aber nicht, ist politisch auch gar nicht gewollt. Stadt und Staat gehören seit Generationen unterschiedlichen politischen Parteien an, die sich nicht so ganz grün sind. Schlagen Sie doch mal der BVK Grundpachtverträge vor (z.B. Kirchengrundstücke)! Ist das eine Alternative?

        Dann wäre das Problem günstiger Grund auch ohne Nachverdichtung lösbar oder sprechen Sie mit den einschlägigen Politkern, sie haben doch Ihre wirkmächtigen Kontakte zu beiden Lagern.

        mfg F.L.

  13. C.L. sagt:

    Hallo Franziskus!

    Also, ich bin nicht Mitglied des Vereins Pro Fürstenried und kenne auch keines der Mitglieder persönlich.

    Das in der Belinzonastraße „kapitalkräftige“ Immobilieneigentümer wohnen, wage ich allerdings mal zu bezweifeln. Wobei „kapitalkräftig“ natürlich relativ ist. Ich glaube eher, wenn diese Aussage so tatsächlich von einem BVK Mitarbeiter geäußert wurde, dass dieser üblichen politischen Reflexen folgt. Den „Gegner“ diskreditieren wo es nur geht, ein bisserl Dreck durch die Luft werfen und dann hoffen, dass ein bisserl was vom Dreck beim „Gegner“ hängen bleibt.

    Und dass die BVK irgendwas oder irgendwen als sportliche Herausforderung sieht, wage ich ebenso ganz stark anzuzweifeln. Mehr, ohne mich der Gefahr auszusetzen was für mich strafrechtlich Nachteiliges von mir zu geben, mag ich zur BVK und den dort Beschäftigen hier dann doch nicht von mir geben.

    Was die angeblichen Durchschnittsmieten von 10,00 EUR pro qm angeht, sind diese doch ganz einfach zu erreichen.

    Mieter/Mieterin Y, 1970 eingezogen, aktuelle Kaltmiete 7,50 EURO. Mieter/Mieterin X, 2016 eingezogen, aktuelle Kaltmiete, 12,50 EUR. Durchschnittsmiete = 10,00 EUR.

    Dass Herr Just, oder wer auch immer von der BVK, hier ganz bewußt falsche Zahlen in die Welt setzt, läßt sich doch schon mit einem kurzen Blick auf die BVK Website  (BVK Immobilien) ganz schnell und leicht nachvollziehen. Da gibt’s keine Neuvermietung unter 12 EUR kalt pro qm. Und Herr Just wäre ein sehr schlechter Kaufmann, wenn er die neuen (modernen Wohnungen) dann für 10,00 pro qm vermieten würde, um auch nur ja den Durchschnitt nicht in die Höhe zu treiben.

    • Liebe/r C.L.,

      danke für Ihren Beitrag. Das mit der Miete ist tatsächlich richtig; die kleinen Wohnungen werden hier neu zwischen 11 und 14 EUR / qm neu vermietet. Wir verfolgen die Angebote der BVK und ihre Rahmendaten täglich.

      Herr Just hat persönlich bei der Erörterung sinngemäß ausgesagt:

      • Die Durchschnittsmiete in der Anlage betrage 10 EUR/qm.
      • Das sei für ihn „bezahlbarer Wohnraum“.

      Aber bedenken Sie auch, daß der Teufel im Detail steckt. Er hat nicht gesagt, daß er ausschließlich „bezahlbaren“ Wohnraum schaffen will. Theoretisch muß es nur eine 10-EUR-Wohnung sein, und sein öffentliches Zugeständnis, seine Aussage, ist erfüllt.

      Und um auf Ihren letzten Absatz einzugehen, Herr Just ist beileibe kein schlechter Kaufmann…

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