BVK veröffentlicht Dokumentation zum 2. Bürgerworkshop

BVK-Bericht Bürgerworkshop (Titelbild)

Liebe Nachbarn,

auf der Download-Seite der BVK haben wir den Bericht zum zweiten Bürgerworkshop im Oktober gefunden. Natürlich ist in dem Dokument eine leichte „Pro-Vorhaben“- und auch „Pro-BVK“-Note nicht zu übersehen, dennoch war ich positiv überrascht, daß sich auch eine Reihe von Kritikpunkten nahezu ungeschönt in der Datei wiedergefunden hat.

Auch fällt auf, daß sich im Dokument keine Wertung der Argumente und keine Zusage in irgendeiner Form für irgendwas findet. Frau Dr. Förster von STUDIO | STADT | REGION hat tatsächlich weitgehend neutral formuliert / formulieren lassen und zumindest in großen Zügen nur aufgenommen, was nicht nur die Architekten bei ihren Entwürfen berücksichtigen sollen, sondern insbesondere auch die LHM zum Thema Infrastruktur zu erledigen hat.

Inhaltlich hat sich wenig Neues gegeben. Es decken sich die Argumente weitgehend mit den Ergebnissen unserer ersten und zweiten Befragung, an denen Sie in den vergangenen Monaten dankenswerterweise teilgenommen hatten.

Ein paar kleine Dinge im Detail…

Bei der Durchsicht sind mir aber doch ein paar kleine Dinge in den offenen Fragen (2.6) aufgefallen.

ad Stellplätze

Eine besondere Schwierigkeit stellt wohl die benachbarte Bebauung mit den Einfamilienhäusern dar, weil hier viele Familien über mehrere Autos verfügen, diese aber nicht in den bestehenden Garagenhöfen abstellen können.

Das betrifft uns alle. Auch die MieterInnen der BVK-Gebäude und auch wir Bewohner der privaten Grundstücke haben teilweise mehr als ein Auto, die in den bestehenden Garagen, ob tief oder oberirdisch, nicht abgestellt werden können mangels Platz dort. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, daß unser Parkplatzproblem alleine von den rücksichtslosen Anwohnern der Bunkersiedlung herrührt.

Zudem finden sich in dem Wohngebiet heute auch viele Langzeitparker, darunter auch Camper, Lastwagen und Kleinbusse.

Ja, das ist richtig. Wenn die also nicht mehr auf oberirdischen Stellplätzen unterkommen, gehen weitere Besucherplätze verloren. Und würde man den jetzigen Eigentümern das Halten dieser Fahrzeuge verbieten, dürfen wir das durchaus als Sinken der Wohnqualität interpretieren.

ad Verkehr

In der Diskussion wird wiederholt die Befürchtung einer zu hohen Verkehrsbelastung mit dem MIV [Anm. CS: Motorisierter Individualverkehr] im Quartier geäußert.

Unterschlagen wird hier, daß es mehr um den Verkehr außerhalb geht. Neurieder Straße, Graubündener Straße und die Münchener Straße nach Neuried müssen die vielen zusätzlichen Autos aufnehmen. Direkt und indirekt auch aus den umliegenden Vorhaben (Maxhof, Neuried, Martinsried, …).

ad Infrastruktur

Hier wird einiges thematisiert, das nicht für die BVK relevant ist, sondern Aufgabe der Stadtverwaltung. Einen Satz möchte ich herausgreifen:

Zugleich verstehen viele Befragte, dass der vorherige Supermarkt aufgrund der fehlenden Nachfrage im Quartier aufgegeben hat.

Da würde mich brennend interessieren, wieviele Befragte das denn waren. Frau Dr. Förster, vielleicht könnten Sie in den Rückmeldungen noch einmal schauen und tatsächlich die konkrete Anzahl benennen. Wie auch immer man zum Supermarkt im Viertel steht, sollte dieser Satz nicht der nachträglichen Rechtfertigung des Verbots in der Auslobung dienen!

…und Bemerkenswertes zur Bürgerinformation

Erstaunlich und sich mit unseren Gesprächen mit zwei oder drei NachbarInnen deckend ist die Aussage aus Punkt 3 (Rückmeldungen zur Öffentlichkeitsphase), daß die Pläne für Laien zu kompliziert zu verstehen sind. Meine Damen und Herren, das ist ein guter Punkt.

  • Wie sollen Sie qualifiziert Rückmeldung geben können, wenn Ihnen gar nicht klar ist, um welche Sachverhalte es geht?
  • Wie sollen Sie als Laien zu sachlich korrekten Einschätzungen zu den diversen Punkten zur Verdichtung gelangen?

Wir sehen das übrigens als Auftrag, Ihnen die Dimension der Vorhaben noch einmal näherzubringen. Geben Sie uns noch eine Woche…

Wie geht es weiter?

Nun, der nächste Schritt ist die Sitzung des Preisgerichts am 16.12.2016, bei welcher die vier Gewinner (A-D) ihre Entwürfe noch einmal überarbeitet vorstellen werden. Meinem Verständnis nach wählt die Jury dann genau einen überarbeiteten Entwurf, der im Januar wieder präsentiert wird.

Dann entscheidet der Stadtrat erneut über das Fortsetzen des Vorhabens.

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