Status Quo: Zweite Überarbeitung Siegerentwurf und 3D-Modell

Architektenwettbewerb Dritte Version Entwurf A

Liebe Nachbarn,

auch wir hatten in den letzten Tagen viel zu tun, die sich fast überschlagenden Ereignisse und viel Hören-Sagen und Ihre eingegangenen Wünsche, Ängste und Sorgen mit der Sachlage abzugleichen und in geordnete Bahnen zu lenken.

Den meisten von Ihnen ist sicher klar, daß die Planungen der Stadt und der Bauherrin unverändert fortschreiten, und wir nach dem Beschluß des Stadtrates vergangenen Mai in der nächsten Phase angelangt sind – der zweiten Überarbeitung des Siegerentwurfs.

Sie erinnern sich – das Haus in der Bellinzonastraße sorgte noch für Unmut, die Gebäudeanzahl, die Aufstockungen und insbesondere die Geschoßhöhen der massiven Betonklötze (euphemistisch „Hochpunkt“ genannt, als hätten diese Verdunkelungspfosten was mit „Punkten“ gemein) waren Gegenstand intensiver Meinungsäußerung.

Nun, Verwaltung und BVK haben nachgelegt, oder präziser: draufgelegt, und die zweite Überarbeitung bzw. den Entwurf für den Bebauungsplan #2109 im Internet und auch verschiedenen anderen Stellen zur Einsicht bereitgestellt.

Widerspruch? Einspruch? Kommentare? Fragen?

Um es sehr kurz zu machen, ein sachkundiger Leser wies uns dankenswerterweise darauf hin, daß diese Phase erst Kapitel 3.1 / Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit darstellt.

Mit anderen Worten – wir sind noch in der Planungsphase. Natürlich können und sollten wir in dieser Zeit Fragen und Anregungen an die Planungsabteilung der Stadt richten, z.B. kundtun, daß wir mit einem Abriß absolut nicht einverstanden wären, oder auch, daß sich die Geschoßfläche ja erhöht statt verringert hat, und dergleichen.

Aber bedenken Sie, daß auch die aktuelle Ausarbeitung nur einen weiteren Schritt der Evolution der Planung darstellt – konkret wird es erst, so der Leser, wenn tatsächlich in Phase 3.2 die fertigen, finalen und komplett ausgearbeiteten Pläne wiederum für alle öffentlich einsehbar zur Verfügung stehen. Das dürfte noch ein bißchen dauern.

Fazit und Handlungsempfehlung: Erst einmal gar keine Hektik – selbst wenn Sie vielleicht urlaubsbedingt gar nicht an der Erörterungsveranstaltung teilnehmen können am 11.07.2017, so würden Sie wohl nur die Gelegenheit verpassen, Ihre Fragen von einer Vertretung von Frau Prof. Merk beantwortet und die Hintergründe und die Motivation der zweiten Überarbeitung erläutert zu bekommen.

6 Kommentare vorhanden
  1. Robert Schetterer sagt:

    Naja was soll man zu solchen Plaenen schon sagen, voellig durchgeknallt, ist noch verharmlost.

    Ich sehe keinen der wesentlichen Einwaende wirklich vom Tisch…, war auch nicht zu erwarten weil dies nur durch erhebliche Reduzierung der Wohnungsanzahl zu erreichen waere mit gleichzeitigem massiven Invest in die Infrastruktur…

  2. NK sagt:

    Ein interessanter Arktikel heute im Würmtalanzeiger des Münchner Merkurs zu den  Nachverdichtungsplänen und der „Kommunikation“ der Landeshaupstadt mit der Gemeinde Neuried bezüglich dieser Pläne: https://www.merkur.de/lokales/wuermtal/neuried-ort29132/600-neue-wohnungen-im-eiltempo-8453709.html.

    „Schlußfolgerungen“ bezüglich der Kompetenz und Rationalität des Planungsreferates auf das Verkehrskonzept („äußere Erschließung“) dürfen erlaubt sein!

    Ergänzung zu unseren Wahlkämpfern (3 Wahlen stehen ja in der Planungs- und Bauphase an) Herrn Roloff (SPD) mit dem Slogan “ in Würde altern“ und Herrn Kuffer (CSU) “ mit dem Slogan „Heimat gestalten“ (beide bewerben sich um das Bundestagsmandat in unserem Gebiet):

    Vielleicht sollte man einmal ein Bild einer Wohnung im Parterre eines 8 geschossigen Hochhauses in der Forst-Kasten-Alle 123 mit einer älteren Frau (in den Siebzigern und seit Jahrzehnten hier wohnhaft) mit einer Fotomontage eines geplanten 16-stöckigen Hochhauses in unmittelbarer Nachbarschaft (Meterabstand! dort wo das Müllhäuschen ist!) verbinden, um die „Chuzpe“ und „Sarkasmus“ beider Wahlaussagen zu begreifen. Der Aushub 3 -stöckiger Tiefgaragen mit ensprechenden Erdarbeiten und der Aufbau in unmittelbarer Umgebung (über Jahre hinweg), werden die Qualität  des Lebenabends einschneidend mindern!

    Dass hier bereits Menschen in einem dicht bewohnten Gebiet wohnen, kommt bei der Planung überhaupt nicht vor!

    Eine Sozialraumanalyse mit einer vernünftigen Akzeptanzanalyse, die bei einer solcher Planungsdimension der 1.Schritt eines städtebaulichen Konzepts sein müsste, fehlt vollkommen!

     

    • Liebe/r N.K.,

      herzlichen Dank für Ihren guten Beitrag. Und Sie haben mit Ihrem Hinweis auf die anstehenden Wahlen sehr Recht. Jeder darf sich, z.B. aus der Quelle PF-Webseite, frei informieren, welcher Politiker und welche Partei sich wie um das Vorhaben gekümmert hat, und daraus Konsequenzen für den Ort des Kreuzchens ableiten.

      Ich hab sowieso noch einen Artikel über den Schweizer Platz in petto, der ja ausschaut wie Sau. Tenor: wenn die Stadt mit einem Platz, verkehrlich gut angebunden, schon nicht klarkommt, wollen wir so eine Müllkippe (grad heute schaut’s wirklich schlimm aus) wirklich hier im Viertel noch einmal hochziehen?

      Sie dürfen gespannt sein – wie immer bei uns und mir: So wenig zu tun, und so viel Zeit 😀

      Beste Grüße, Christoph Söllner

  3. Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

    Von mir auch ein dickes „Danke“ für den prima Beitrag! Zum einen für den sehr hilfreichen Zeitungs-link; zum anderen trifft  Ihr fast makabres Bild, das Sie zeichnen, die befürchtete Situation hier bestens. Im Hintergrund des Bildes würde ich noch die Bagger bei den lärmenden Aushubarbeiten unterbringen und daneben begeisterte Stadtplaner , die mit Sekt anstoßen…

  4. Manfred sagt:

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön für das Engagement der „pro-fürstenriedler“. Wo ist eigentlich das Engagement der von uns gewählten Volksvertreter? Wo sind die Politiker, können die hier auch mal in Erscheinung treten und sich den Irrsinn hier mal aus der Nähe ansehen? Die älteren Herrschaften aus dem Haus, welches abgerissen werden soll, machen bestimmt gerne einen Nachmittagskaffee…

    Ich denke, so langsam ist Schluss mit der Jammerei, das bringt nichts. Jetzt muss dann mal so gut wie möglich Wiederstand geleistet werden, und zwar mit allen verfügbaren (legalen) Mitteln und Möglichkeiten. Mitgliedschaft bei Pro Fürstenried, Mieterverein, Rechtschutzversicherung usw. Und wahrscheinlich (hoffentlich) wird den angrenzenden Eigentümern auch noch etwas einfallen, um zu verhindern, dass ihr mühsam erspartes Wohneigentum nur noch die Hälfte wert ist, weil sie im Schatten eines 16-Stöckers im Dunkeln stehen.

    Es kann doch nicht sein, dass hier von ein paar extrem arroganten Personen ein komplettes Stadtviertel vernichtet wird. Liebe Nachbarn, wehrt euch, unterstützt die Arbeit von Pro Fürstenried so gut es geht!!!

    • Lieber Manfred,

      herzlichen Dank für Ihren Zuspruch. Zum Thema Volksvertreter:

      • Die SPD gehört dem Herrn OB Reiter und ist per iussum für Wohnungsbau, möglichst hoch, möglichst viel.
      • Die CSU besitzt die BVK im Gesamten (Teil des Innenministeriums) und wird einen Teufel tun, gegen BVK’sche Aktionen vorzugehen.

      Wir haben also eine große Koalition, die es zu überzeugen gilt.

      Re Widerstand: Aber sicher, die Ideen gehen uns natürlich noch lange nicht aus. Wenn Sie unsere Webseite verfolgen, die nächste Aktion steht schon in den Startlöchern 😀

      Beste Grüße, Christoph Söllner

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