Unser zweiter Bericht zu Herrn Kuffers Besuch

Liebe Nachbarn,

hier auch meine Sicht des Abends. Schon lange vor 20:00 versammelten sich etwa 30 Fürstenrieder an der Ecke Appenzeller Straße – quasi neben dem „Abriss-Haus“ 125. In strömendem Regen war auch der besonders tapfere Herr Saelzler vor Ort und konnte viel Zuspruch von allen und einen festen Händedruck von Herrn Kuffer entgegennehmen.

Wir bleiben in diesem Haus – wir gehen nicht freiwillig – notfalls muss man uns hier ‚raustragen!

Dies die ausgesprochen mutige Aussage des Ehepaars Saelzler, die trotz ihres hohen Alters bewundernswert kämpferisch auftreten. Dazu erschien schon ein Interview und Artikel mit Herrn Art in HALLO MÜNCHEN von Frau Vanessa Hahn.

Auf dem Weg zum Gasthof „zur Schwaige“ ließ sich Herr Kuffer – trotz Dunkelheit und steter Dusche von oben – von uns betroffenen Anwohnern entlang der Forst-Kasten-Allee zeigen, wo überzogene Nachverdichtung und totaler Kahlschlag geplant sind. Dabei wies Andreas Art sehr eindrücklich darauf hin, wie 16-stöckige Hochhäuser zwischen unseren bestehenden 8-Stöckern wirken würden.

An der Stelle des Gebäudes Graubündner Str. 107, wo einer von zwei Küchenfenster-einbetonierenden Anbauten geplant ist, musste auch Herr Kuffer spontan feststellen:“Da hat doch gar nichts mehr Platz!“ Obwohl Herr Kuffer nicht zum ersten mal in unserer Siedlung war, versetzt ihn die neueste Planung offenbar also durchaus in Erstaunen.

Bei der anschließenden Bürgerdiskussion blieben mir, zusätzlich zu den Kernpunkt-Ausführungen von Kurt Grünberger, noch einige Aussagen von Herrn Kuffer in deutlicher Erinnerung:

Sie wissen, dass ich auch keine neuen Hochhäuser in München mag…
Der Erhalt des Siedlungscharakters ist wichtig…

Von uns Anwohnern wurde wieder auf die fehlende Infrastruktur-Planung, das fehlende Verkehrskonzept und auf eine mögliche Ghettobildung und Gentrifizierung hingewiesen.

Diskutiert wurde auch zu der fehlenden ehrlichen Kooperationsbereitschaft der BVK gegenüber den Bewohnern: das zeigt sich besonders in der massiven Abänderung des Jury-Entwurfs A, der von der BVK als Bearbeitung des Entwurfs bezeichnet wird. Der Stadtklimaschutz bezüglich unserer Grünanlagen und der besondere Schutz unseres Baumbestandes, worauf ich hingewiesen habe, spielt politisch wieder eine – meiner Meinung nach – zu geringe Rolle.

Letztenendes versprach Herr Kuffer, durch Gespräche mit der SPD im Stadtrat auf eine Neubewertung der Baupläne hinzuwirken.

Übrigens: Wir wollen hier sicher keine Wahlwerbung für eine Partei betreiben. Tatsache ist, dass Herr Kuffer der einzige Kandidat in München-Süd war, der sich mit den Anwohner-Interessen zum BVK-Bauvorhaben hier nennenswert beschäftigt hat und bei den BVK-Veranstaltungen zeitweise anwesend war.

Auch war die CSU im Bezirksausschuss die einzige Partei, die überhaupt auf unser Nachfragen letztes Jahr Stellung bezogen hat. SPD und Grüne hatten nicht reagiert.

4 Kommentare vorhanden
  1. Robert Schetterer sagt:

    Hallo, erstmal danke an alle die sich die Zeit genommen haben. Persönlich fand ich Hr Kuffer auch eher sympathisch und dass er der einzige Parteivertreter ist , der sich wirklich ins Zeug wirft muss einen traurig stimmen. Das trifft aber auf viele Politiker zu, wenn man ihnen mal naeher kommen kann. Wichtig ist allerdings immer was hinten rauskommt. Kandidaten fuer die Bundestagswahl koennen hoechstens indirekt Einfluss nehmen. Ausserdem zeigt die Vergangenheit ,dass die CSU vor Wahlen immer vor Ort praesent war, letztendlich aber fuer das Viertel nicht viel dabei herauskam. Fuer die vielen Infrastrukturprobleme und den Wohnungsmangel in Muenchen tragen so gut wie alle Parteien Verantwortung auf allen Ebenen ( Stadt , Land, Bund ). Man hat schlichtweg geschlafen oder sich aus parteipolitischen Gruenden verweigert.

     

    MfG Schetterer

     

    • Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

      Vielen Dank, Herr Schetterer für Ihren Beitrag. Ich gebe Ihnen da völlig recht: man sollte nach Erfahrungen der Vergangenheit keine allzu großen Erwartungen an die Versprechen einzelner Personen knüpfen. Aber, wie heißt es so schön: „die Hoffnung stirbt zuletzt“ und so sei es – zumindest mir ganz persönlich – erlaubt, dass ich von einem Herrn Kuffer, einem „echten Typen“ in der politischen Landschaft für den Städtebau in ganz Deutschland Impulse für ein „maßvolleres Bauen“ erwarte. Das sollte dann gerade auch seiner Heimatstadt, in der die Frauentürme doch letztendlich weiterhin die Stadtsilhouette (s.a. homepage des genannten Herrn) prägen sollten, zugute kommen! – hoffe ich…
      Übrigens möchte ich hier ausdrücklich erwähnen, dass ich absolut parteilos bin, da für mich jede (von den aktuellen Bundestags-) Parteien „gutes und ungutes“ verfolgt – und dies auf Landesebene auch noch anders als auf Stadtebene… so daß ich mir für meine höchstpersönliche Wahlentscheidung einzelne Personen herauspicke. Und wohlüberlegtes Wählen (siehe USA!??) bleibt ausgesprochen wichtig!!

  2. werner sagt:

    Leider konnte ich an dem Abend nicht anwesend sein. Brief ( mit Adresse für Wahl ) habe ich erst am nächsten Tag bekommen !!!!!

    Einge Anmerkungen:

    Gelten keine Abstandsflächen

    Hier sagte eine Architektin vom Baureferat: Ein Grundbesitzer kann auf seinem Grund machen was er will.

    Wen soll er denn nach Abstand fragen : Sich selber ??? Wir sagen unsere Bedenken. Wir wohnen ja nicht an dem Ort.

    Ude als OB

    Am Ende wird das gemacht was sich der Investor vorstellt. Wir winken die Pläne durch.

    Damit wird jedem klar, für was man ein Preisgericht hat. Damit ist die Verantwortung verschoben. Alle sind zuständig, aber keiner ist verantwortlich

    Man sollte auch einmal das alte Gutachten unter Fr. Thalgott besorgen.

     

    Eigentlich sollte ein Stadtbaurat die Regeln vorgeben. Er plant ja seine Stadt ( Ironie)

    Verkehrsituation: Jeder Tag bringt Überraschungen. Ich war am Werbestand von Herrn Kuffer. Warum kommt auf  Bürgeranfragen nach über 2 Jahren immer noch keine Antwort. Verwaltung ??????

    Ich kann nur jeden ( mit Internet ) anraten das Rathaussystem zu lesen. Jeden Tag kommen Anträge, sogar über Banalitäten. Der Internet von SWM hat fehlende Informationen, aber nichts über das Verkehrsgutachten, das hinten und vorne nicht stimmt.

    Übrigens: Alle ab 4er Stock sollten mal den Blickwinkel aus ihrer Wohnung in den Plan einzeichnen. Da werden dann plötzlich viele Mauern sichtbar. Nichts mehr mit Blick auf die Natur.

    Herr Just hat aber bei seiner Ansprache gesagt: Er gibt kein Recht auf nicht Veränderung.

    Bis zur nächsten bemerkung

    • Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

      Danke, Werner, für Ihre Anmerkungen!
      Ihre Empfehlung, online im „Rathaus-Informations-System“ bei aktuellen Anträgen nachzuschauen, habe ich gleich mit praktischen link-Tipps -zum RIS und BA19 – aufgegriffen; ein paar für unsere Themen hier sehr vernünftige Antragsbeispiele habe ich unten verlinkt:

      Anträge findet man im RIS hier:

      https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_antrag_offen.jsp
      bei: Zuständiges Referat : „Referat für Stadtplanung und Bauordnung“ auswählen!!

      ausgewählte Beispiele:
      ——————————————————–
      10.08.17 Fraktion DIE GRÜNEN/RL
      Dringend erforderlich: eine langfristige Strategie für Münchens Wachstum
      Antrag
      ————————————————————————–
      21.07.2017 ÖDP
      Mehr Hecken und Sträucher in München pflanzen
      Antrag
      —————————————————————-
      20.07.2017 BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion
      Bebauungspläne aussagekräftiger gestalten
      Antrag
      ————————————————————————
      04.07.2017 BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion
      Verkehrserschließung berücksichtigen ? Keine Floskeln mehr in Bauunterlagen!
      Antrag
      xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

      Auch die Termine in unserem Bezirksausschuss 19 sollte man immer im Auge behalten, besser noch: hingehen!!

      http://www.muenchen.info/ba/19/index.html
      Termine BA19 Vollgremium/Vorstand/Unterausschüsse 2017
      Präsentation BA-Vorsitzender zur Bürgerversammlung

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