So verlief die Giesinger Bürgerveranstaltung am 8. Juni

Liebe Nachbarn,

ein Freitag Abend bei lauem Biergartenwetter, mindestens zwei weitere interessante Bürger-Veranstaltungen parallel – vielleicht muss man da sagen: immerhin waren ca. 70 Leute in die große Anton-Fingerle-Halle gekommen.||


Am 5. Juli 2018 bei uns im Bürgersaal Fürstenried Grenzen der Nachverdichtung – Bürger fragen Politiker (mehr unten) müssen wir aber viel mehr sein!


|| Die Veranstalter reagierten geschickt und verkürzten die geplanten Vorträge: So wurde es eine Intensiv-Fragerunde und gelungener Meinungsaustausch zwischen Vortragenden und den zahlreichen Aktiven (BI Gartenstadt Harlaching e.V, IWAP e.V., Heimat Giesing, Schutzgemeinschaft Ramersdorf e.V., Aktionsgruppe Untergiesing, BI Haidhausen, Lebenswertes Ramersdorf, Green City e.V., BI Amisiedlung, BI Fauststrasse 90, BI Rettet die Unnützwiese, Forum lebenswertes München, Pro-Fürstenried e.V.).

Letztlich konnten auch alle, die ganz privat gekommen waren, viele neue Erkenntnisse zu praktiziertem Denkmalschutz, Ursachen und Folgen der Bevölkerungsentwicklung in München und zur Mietsituation mitnehmen.

Herr Grünberger, Architekt und im Vorstand von Pro-Fürstenried e.V., verglich den Abend mit den vergangenen Veranstaltungen zur SEM, Feldmoching (8. Januar 2018) und Fauststraße, Trudering (März 2018):

Die Vorträge waren wieder sehr gut, von Christian Hierneis kennt man das schon. Auch den Vortrag von Andreas Dorsch fand ich beachtlich, da er u. a. das Stadtbild beleuchtet hat.

Herr Dorsch, Bündnis Gartenstadt München, erklärte mit viel Fotomaterial aus München, wie die Städtebauliche Erhaltungssatzung (§172.1 BauGB) zum Erhalt unser gewachsenen Stadt gut angewendet werden könnte und wie wenig das leider passiert (siehe hier rechts). Auch dass beim Bauen nach BauGB§34 Abs.1*  immer alte Bäume weichen müssen,  siehe Foto 2, obwohl man diese viel öfter in die Bauplanung einschließen müßte, war Thema – schließlich erleben wir alle schon Klimaveränderungen und Luftverschmutzung.

Seine wichtige Botschaft:

Kleinteilige, gewachsene, natürliche und bauliche Strukturen sind wesentlich für eine hohe Lebensqualität in einer Stadt.

* BauGB §34 Abs.1: Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. [Kommentar G.K.:dieser Paragraph wird viel zu weit ausgelegt]

Herr Heisler, Bündnis bezahlbares Wohnen, hielt einen zügigen Vortrag mit Hinweis auf die praktische Arbeit (auch Führungen) im Viertel. Er wies auf die schwierige Situation, besonders für junge Familien hin und besonders auf die fatalen Folgen der Luxussanierungen.

Herr Hierneis, Bund Naturschutz München, verstand es, wie immer besonders gut, die Zuhörer bei seiner Argumentation mitzunehmen. Er zeigte auf, dass die Versorgung praktisch aller unsere Lebensbereiche durch das ständige Wachstum der Metropolregion beeinträchtigt wird: schon jetzt und in Zukunft steigen Kosten und wird unsere Gesundheit bedroht (durch extremere Wetterereignisse, weniger Erholungsflächen, schlechte Luft u.v.m.). Ganz logisch erscheinen den Zuhörern dann die Lösungen, die er schildert und die bald angegangen werden müssen.

Diese überzeugenden Lösungen können Sie bei uns bald wieder hören:

Grenzen der Nachverdichtung - Bürger fragen Politiker
Donnerstag, 5. Juli 2018, ab 18:00 Uhr
Bürgersaal Fürstenried, Züricher Straße 35

Wir werden auch da die hervorragend erarbeiteten Zahlen zum Thema auf Folien gezeigt bekommen, wofür am 8.6. leider keine Zeit war.

Bedanken möchten wir uns bei den Politikern, die gekommen waren:

  • Herr Prof. Dr. Piazolo, MdL der Freien Wähler, zeigte mit seinem Statement die Bürgernähe seiner Partei
  • Herr Dr. Reinhold Babor, Senior-Stadtrat der CSU, appellierte, unseren Enkel eine gute Stadt zu hinterlassen.
  • Herr Andreas Lorenz, MdL der CSU, erklärte, man habe z.B. mit Bildungseinrichtungen (Hochschulen) außerhalb der Städte schon zur Dezentralisierung beigetragen – das Thema Nachverdichtung und Bauen in München wäre nicht sein Zuständigkeitsbereich, er könne da nichts machen.

SPD und Grüne hatten es offenbar nicht für nötig befunden, zu kommen und auch die Presse war offenbar lieber zu den „Konkurrenz“-Bürgerveranstaltungen gegangen.

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