Weiter im Text oder auch „bis Dienstag im Bürgersaal!“

Liebe Nachbarn,

Um es einmal vorsichtig zu formulieren. Der ein oder andere hat sicher schon mitbekommen, daß die Beschlußvorlage für unseren Bebauungsplan weitgehend fertiggestellt ist und gerade in den offiziellen Stellen der Verwaltung für Stellungnahmen der Stadt München zirkuliert.

„Lächerlich“ ist noch eine Untertreibung, wenn das stimmt, was der Flurfunk bereits an Inhalt verbreitete. Die Überschrift für diesen Aufruf hätte auch anders eingeleitet werden können:

  • sachlich: „Städtebaulicher Wahnsinn auf Kosten der Gesundheit der Bürgerschaft“,
  • wirtschaftlich: „Millionen-Steuergeschenk an Bauträgerin!“,
  • (inkorrektes) Englisch: „Lebensqualität ad acta: high is the new low“,
  • als Buchtitel: „Die vier Türme und das Verkehrschaos“,
  • Boulevardpresse: „Jetzt auch im Süden: Soziale Brennpunkte hausgemacht“,
  • und mein persönlicher Favorit frei nach Döpfner:
    „Architektureller Amoklauf im Planungsreferat!“

Um es kurz zu machen, Montag und Dienstag Abend werden wohl Repräsentanten der BVK den angedachten Bebauungsplan in Auszügen vorstellen. Sicher interessiert Sie der Inhalt auch.

Und möglicherweise möchten Sie ja an der ein oder andere Stelle unserem Stadtteilgremium, dem Bezirksausschuß 19, einen dezenten Hinweis geben,

  • was Sie von BVK- und Planungsreferatsvorstellungen bezüglich unserer Zukunft so halten,
  • und wie demnach die Stellungnahme des Gremiums ausfallen sollte.

Daher der Aufruf an unsere Mitbürgerschaft:

KOMMEN SIE ZAHLREICH, INFORMIEREN SIE IHRE NACHBARN!

Bezirksausschuß 19: Vollversammlung
DIENSTAG - 07. Mai 2019 - 19:00 Uhr
Bürgersaal Stadtteilzentrum Fürstenried-Ost, Züricher Str. 35

PS: Das Beitragsbild zeigt übrigens einen Vorgeschmack auf das, was uns hier im Viertel erwartet.

11 Kommentare vorhanden
  1. Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

    Vielleicht mag ja auch noch jemand bei der BA-Vollversammlung am Dienstag nachfragen, wie der Stand zu unserem – sehnsüchtig erwarteteten – Fürstenrieder-Tor-Turm bei der Autobahn ist – nur 18 Stockwerke? – oder geht da noch mehr????

    Alter Stand: Amtsblatt 10 vom 10.4.19 (muenchen.de)
    05.04.2018 – … Neurieder Str. 4 –12 , Flurnrn. … Amtsblatt der Landeshauptstadt München – Nr. 10/20

  2. Günter Fieger-v. kritter sagt:

    Eurer Einschätzung/Beurteilung kann ich mich voll und ganz anschließen, ein städtebaulicher
    Amoklauf, unsäglich, unsäglich und menschenverachtend, das Planungsgebiet ist bereits heute hoch verdichtet, der Straßenverkehr wie auch die Lärmbelästigung und Luftqualität über das Maß des Erträglichen
    belastet, ein Mehr bedeutet Stillstand und massiv verschlechterte Lebensqualität, ein ehedem lebenswertes Quartier wird gänzlich kaputt gemacht !

  3. Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

    Liebe Nachbarn,
    diese Veranstaltung am 9.5. passt auch ganz gut zum Thema – falls jemand hingeht, wäre ein kurzer Infobericht schön!
    (wie in den Hochglanzbroschüren
    wunderbar – wieder mal volle Bürgerbeteiligung – wir können da den Verkehrsentwicklungsplan mitgestalten!!)

    LHM: „Mobilitäts-Werkstatt“ :
    9. Mai 2019, von 17 bis 21 Uhr im großen Saal des Akademischen Gesangvereins München in der Ledererstraße 5

    von plantreff, München:
    Sehr geehrte Damen und Herren,
    München steht vor großen Herausforderungen. Die Landeshauptstadt möchte dazu beitragen, die Lebensqualität für alle Münchnerinnen und Münchner zu erhalten und zu verbessern.
    Was macht unser München von morgen lebenswert? Wie können wir uns in Zukunft umweltverträglich und entspannt fortbewegen?
    Diese Zukunftsfragen möchten wir mit Ihnen in einer „Mobilitäts-Werkstatt“ diskutieren, zu der Sie ganz herzlich eingeladen sind.
    Bringen Sie Ihre Ideen und Vorstellungen ein!
    In der „Mobilitäts-Werkstatt“ möchten wir gemeinsam mit Ihnen und etwa 60 Bürgerinnen und Bürgern Zukunftsvorstellungen für eine innovative Verkehrsplanung in München entwickeln.
    Die Ergebnisse der Veranstaltung werden genutzt, um den Mobilitätsplan für München, eine Weiterentwicklung des Verkehrsentwicklungsplans, zu gestalten. Der Mobilitätsplan enthält den zukünftigen Rahmen der Verkehrsentwicklung, nach dem sich die Stadt entwickeln soll. Diese Ziele möchten wir gemeinsam mit Ihnen, den Münchner Bürgerinnen und Bürgern, auf den neuesten Stand bringen.
    Wir würden uns daher freuen, wenn Sie an der
    „Mobilitäts-Werkstatt“ am Donnerstag, 9. Mai 2019, von 17 bis 21 Uhr im großen Saal des Akademischen Gesangvereins München in der Ledererstraße 5 teilnehmen.

    Wir werden Sie bei der Veranstaltung zunächst über die wichtigsten Verkehrsthemen informieren und dann mit Ihnen ausgewählte Schwerpunkte vertiefend diskutieren.
    Wir bitten Sie um Ihre Anmeldung zur Veranstaltung im Internet unter https://veranstaltungen.stadt-muenchen.de/rit/veranstaltungen/mobilitaets-werkstatt-institutionen/ über den dort aufgeführten Anmelde-Link.
    Verwenden Sie dazu bitte folgendes Passwort: Werkstatt

  4. Michi sagt:

    Verkehr kollabiert….Parkplätze Mangelware…Lebensqualität des Viertels geht den Bach runter….Nachtdiensttätige/Schichtdiensttätige können tagsüber nicht mehr zur Ruhe kommen. …Wird ein Ghetto….Hauptsache das Geld regiert….München wird immer mehr zum …….“davonlaufen formuliere ich es mal „…..Das benachbarte Solln wird ebenfalls extremst zubetoniert….

    • Gisela Krupski-Brennstuhl sagt:

      Hallo Michi,
      gefühlsmäßig kann ich da nur beipflichten – allerdings gibt es nur sehr wenige Gebiete, wohin man flüchten könnte – und das „Heimat-München-Gefühl“ wäre dann auch weg und viele Freunde undund…
      also kämpfen wir lieber weiter um unser Fürstenried – eigtl. sind wir ja sehr viele – die sich wehren können und sollten:
      Bisher sind das alles nur Pläne (und bald sind auch Kommunalwahlen!!!)
      wir Münchner Bürger können und müssen da viel mitreden und die maßlose Nachverdichtung stoppen – wir leben schließlich hier!

  5. Karin Leitzinger sagt:

    Ich kann jeden verstehen der München den Rücken kehrt. Das ist nicht mehr unsere Stadt. 660 neue Wohnungen zerstören unser Viertel. Wir bekommen einen Sechsstöcker direkt vor die Nase. Auch die u Bahn stösst an ihre Grenzen. Dauernd Ausfälle und nach der Arbeit steht man Gesicht an Gesicht im restlos überfüllten Zügen. Aber das interessiert unsere feinen Herren Politiker nicht. Ich hoffe Herr Reiter bekommt seine Lektion bei den Wahlen.

  6. GK sagt:

    Bei der BA-Sitzung vom 7.5.19 wurde ein Passus aus einer Parteien-Stellungnahme zur Verdichtung vorgelesen, die bei mir nur Kopfschütteln hervorruft. Und zwar hat es da geheißen, daß …Sonnenscheindauer in Wohnungen im Winter mit 1 Stunde und im Sommer mit 4 Stunden ausreichend sind und dies Bauvorschriften entspricht… Kann mir das jemand erklären, ob das korrekt ist?

    • Ludwig Weidinger sagt:

      Es ist nicht ganz korrekt. Der genaue Text lautet:
      „Zur Überprüfung der Einhaltung der gesunden Wohnverhältnisse wurde zugrunde gelegt, dass an jedem (künftigen) Gebäude im Planungsgebiet der für notwendige Aufenthaltsräume anzusetzende Lichteinfallswinkel von 45 Grad oder mehr zur in der Höhe der Fensterbrüstung liegenden Waagerechten eingehalten wird oder jedenfalls die Anforderungen der DIN 5034-1 (Tageslicht in Innenräumen – Teil 1 Allgemeine Anforderungen, Stand: 07/2011) erfüllt sind. Nach der DIN 5034-1, welche für Wohnräume quantitative und qualitative Mindestanforderungen der Besonnung definiert, soll die Besonnungsdauer in mindestens einem Aufenthaltsraum einer Wohnung zur Tag- und Nachtgleiche (21.03./21.09.) mindestens vier Stunden betragen, am 17. Januar mindestens eine Stunde.“

      • lupus der Böse sagt:

        4 Stunden sollten doch wirklich reichen, in der Innenstadt hat man dies nicht , auch wenn man diesen anzusetzende Lichteinfallswinkel von 45 Grad oder mehr zur in der Höhe der Fensterbrüstung liegenden Waagerechten einhält. Gehen Sie bitte nach New York Herr/Frau GK dort finden Sie noch weniger Lichteinfall dafür aber mehr elektrisches Licht zum Ausgleich !!!

  7. N.K. sagt:

    Naja, einen um die sechzig Meter hoher Hochbau (16 bis 18 Geschosse) neben einem im Abstand von unter 10m (!!!) bewohnten (!!!) 8 geschössigen Hochbau… Über“ Beschattung “ können dann nur die allen „Neumünchner“ lamentieren. Der teils noch indigenen Bevölkerung bleibt dann nur noch der „eigene Schatten“, der hat dann wohl nach 10 Jahren Bauzeit (meist vorher) im „purgatorium“ „erprobt“ endet!

  8. geka sagt:

    Vielen Dank Herr Dr. Weidinger für Ihren Text. Meine Darstellung war halt sehr verkürzt, hat aber mehr oder weniger das gleiche Endergebnis.

    Und lieber böser Wolf – auch Ihre Darstellung mit Mega-Cities ist richtig – aber ist das erstrebenswert? Und muß man alle Fehlleistungen immer wieder wiederholen? Wir wollen die Qualität von München und der Bevölkerung erhalten. Oder glauben Sie, daß die Touristen weiterhin ihr Geld hier lassen, um hässliche Betonkästen zu sehen? Da fahr ich dann schon lieber nach Singapur, NY etc. Da ist wenigstens die Architektur schöner.

  9. GeKa sagt:

    noch eine Nachbemerkung zum bösen Wolf. Gehen Sie mal nach Wien – da geht es auch anders!!!

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