Briefaktion: Erste Antworten

Liebe Nachbarn,

inzwischen treffen erste Antworten auf unsere Briefaktion ein, die wir gerne weitergeben. Aus Gründen des Datenschutzes haben wir sowohl die Namen der einsendenden Personen, wie auch die der Personen der jeweiligen Fraktionen aus den Texten entfernt.

Wenn bei Ihnen Texte oder Antworten eintreffen, sagen Sie uns gerne Bescheid; wir würden unsere Nachbarschaft gerne auf dem Laufenden halten.

Sie können uns eventuell schriftlich erhaltene Antworten gerne auch als Kopie in unseren Briefkasten werfen.

Antwort der FDP-Fraktion (Stadtrat) vom 29.09.2019

Sehr geehrte Familie [Name entfernt],

vielen Dank für Ihr Schreiben zur Nachverdichtung in Fürstenried-West.

Der Zuzug nach München in den letzten zehn Jahren (rund 180.000 Menschen) und der Bau von zusätzlichen Wohnungen hat nicht Schritt gehalten, was zu erheblichen Miet- und Preissteigerungen geführt hat. Zwar wird sich das Wachstum nach meiner Einschätzung verlangsamen, trotzdem ist der Neubau von Wohnungen eine dringende Aufgabe. Ob neue Flächen ausgewiesen werden sollen oder nachverdichtet werden soll, ist immer schwierig abzuwägen.

Uns ist bewusst, dass jede Nachverdichtung eine Belastung der schon dort wohnenden Bevölkerung ist. Gerade in der Bauzeit sind Störungen und Belastungen nicht vermeidbar. In der Siedlung der BVK in Fürstenried-West besteht die Möglichkeit einer größeren Nachverdichtung. Die ursprünglich vorgesehenen vielfältigen Aufstockungen von Gebäuden sind nach dem letzten Stand zugunsten von neuen Gebäuden deutlich reduziert worden, was die Belastungen verringern sollte.

Bei Nachverdichtungen stellt die Verkehrsbelastung stets ein großes Problem dar. Sicher muss eine Taktverdichtung der U-Bahn in Betracht gezogen werden und die Reduzierung des Individualverkehrs durch Car-Sharing-Angebote ist nicht zu vernachlässigen, da diese Angebote auch der ansässigen Bevölkerung zur Verfügung stehen werden.

Nach meiner Kenntnis ist die BVK ein sehr langfristig orientierter Vermieter, der nicht die maximale Rendite erzielen will. Hinzukommt, dass durch die neuen Wohnungen mindestens 30 % geförderte also subventionierte Wohnungen darstellen.

Ich kann Ihre Einschätzung, dass diese Nachverdichtung maßlos, zerstörerisch und menschenverachtend sei, nicht teilen.

Mit freundlichen Grüßen

Falls Sie Ihre Kommentare an die FDP-Fraktion richten möchten oder Fragen zum Text oben haben, dürfen wir bitten, Herrn Dr. Michael Mattar (FDP, Vorsitzender Fraktion) direkt anzuschreiben und sich auf den Text hier zu beziehen.

Antwort der CSU-Fraktion (Stadtrat) vom 30.09.2019

Sehr geehrte Familie [Name entfernt],

herzlichen Dank für Ihr Mail in der Sie nach der Position der CSU-Fraktion zu Nachverdichtung in der Graubündner-/Appenzeller Str./Forst-Kasten-Allee fragen.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass auf die Initiative der CSU Stadtratsfraktion bereits im Rahmen der Stadtratsbefassung zum Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss im April 2016 der Änderungsantrag eingebracht wurde, dass die Festlegungen zur Dichte der Bebauung, möglichen Höhenentwicklung, zur Grünordnung und zur Infrastruktur lediglich als Vorschlag eingebracht werden und erst nach Vorliegen des Ergebnisses der Beteiligungsmaßnahme abschließend entschieden wird.

Leider wurde ein Teil dieses Antrags von der Mehrheit des Stadtrats abgelehnt. Wir haben schon damals gerungen und erklärt, dass uns die Entwicklung des Quartiers sehr am Herzen liegt und wir sorgfältig prüfen werden, was uns die Verwaltung im weiteren Verfahren vorlegt.

Ich muss Sie um Ihr Verständnis bitten, wenn solange uns die Verwaltung nichts Aktuelles vorgelegt hatte ich keine weiteren Aussagen machen kann.

Ich will Ihnen aber versichern, dass die CSU Stadtratsfraktion sich all der bei der Entwicklung in der Graubündner-/Appenzeller Str./Forst-Kasten-Allee anstehenden Themen mit allergrößtem Engagement annehmen wird. Ich kann Ihre Situation und Sorge sehr gut verstehen und nehme Ihre Stimme in die künftigen Beratungen gerne mit.

Mit freundlichen Grüßen

Falls Sie Ihre Kommentare an die CSU-Fraktion richten möchten oder Fragen zum Text oben haben, dürfen wir bitten, Herrn Manuel Pretzl (CSU, Vorsitzender Fraktion) direkt anzuschreiben und sich auf den Text hier zu beziehen.

 

2 Kommentare vorhanden
  1. G.R. sagt:

    Auch ich habe Antwort erhalten – bisher (sehr schnell) nur von Herrn Dr. Michael Mattar/FDP. Ich hatte meine Briefe etwas abgeändert in Bezug auf die Verschattung der Hauptwohnräume bei einigen Bestandshäusern. Auch die FDP benützt Serienbriefe, siehe Brief ganz oben; ich bin mir nicht sicher, ob mein Brief überhaupt genau gelesen wurde… sowieso sehr traurig die ganze Stellungnahme; ich bin sicher, Herr Dr. Mattar würde hier bei uns nach Bau der neuen Wohnungen nicht mal ein Vierteljahr „probewohnen“ wollen…

  2. S.K. sagt:

    Für all diese Befürworter der traurigen Zerstörung von Existenzen Tausender bislang noch glücklichen Bewohnern in Fürstenried-West, sollte es verpflichtend sein, selbst dort einzuziehen! Sie sollten sieben Jahre lang die „Annehmlichkeiten“ von Gestank und Staub von Baustellen in ungeahnter Größenordnung vor ihren Wohnungen miterleben dürfen, wo riesige Krater ausgehoben und ratternde Baufahrzeuge die Gehsteige und Radwege unsicher machen. Sie sollten hautnah miterleben dürfen, wie unmittelbar vor ihren Fenstern in einem Abstand von zehn Metern ein Haus mit 18 Stockwerken errichtet wird. Ihr Auto wird konfisziert, als unnötiger Ballast, es hat dort sowieso keinen Platz mehr. Dann können sie mit voller Leidenschaft am täglichen Kampf um einen Platz in der U-Bahn teilnehmen. Vielleicht ziehen sie ja doch dann lieber zu Herrn Dr. Michael Mattar, der wohl hinter dem Mond lebt, wo ja noch Platz ist!

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