Parkplatznot: Wird jetzt abgeschleppt? [Update]

Liebe Nachbarn,

Zum ersten Mal, seit ich hier wohne, hab ich einen Abschleppvorgang hier in der Bellinzonastraße (gegenüber der 19) vor einer der Feuerwehreinfahrten mitbekommen. Und das auch nur, weil sich mitten in der Freitag-Nacht auf einmal eine lautstarke Unterhaltung zwischen dem Fahrer des Abschleppdienstes und mehreren anderen Personen, möglicherweise unter anderem dem Halter, entspannte. Auf Hochdeutsch: man hat das Viertel zusammengebrüllt.

Erstaunlich ist das ganze nicht nur, weil das das erste Mal ist, daß afaik jemand vor einer Feuerwehreinfahrt hier abgeschleppt wurde (Knöllchen sind mir bekannt), sondern auch, weil offensichtlich die andere Feuerwehreinfahrt (gegenüber der Bellinzonastraße 9 / 11) ebenfalls „belegt“ war und das keinen gestört hatte. Gebrannt hatte es auch nicht, also von Behinderung kann keine Rede sein.

Vielleicht weiß einer von Ihnen mehr? Insbesondere würde uns sehr interessieren, wer (Polizei / Privat) den Abschlepper gerufen hatte.

Vor dem Hintergrund der Nachverdichtung ist das insofern interessant, als daß wir uns dann die Parkplatzsituation noch einmal genauer anschauen müssen. Sollte nämlich die kommunale Toleranz gegenüber unserer Eigenverantwortung bezüglich der Einfahrten und Kreuzungen ad acta gelegt worden sein, scheint unsere Parkplatznot noch um einiges größer als befürchtet zu sein.

Update vom 4.8.16: Falscher Alarm… Wie wir heute erfahren haben, handelte es sich um ein defektes Fahrzeug, bei dem der Halter den Abschlepper selbst gerufen hatte.

11 Kommentare vorhanden
  1. Sebastian sagt:

    Die Parkplatznot ist unter anderem durch Wohnwägen begründet. Siehe Beginn Bellinzonastraße. Das große Schiff welches regelmäßig dort wochenlang/monatelang verweilt, mit zusätzlichem Anhänger, gehört übrigens dem […] (Anmerkung CS: ich glaube, so wichtig ist die Angabe des Besitzers nicht).

    • Ulla sagt:

      Hallo Sebastian,

      Ich gebe Ihnen vollkommen Recht. Es ist ein rücksichtsloses Verhalten gegenüber den Anwohnern , mit so einem “ Schiff“ dazu noch mit Anhänger, im Wohngebiet zu parken. Soweit ich das beurteilen kann, gibt es noch freie oberirdische Abstellplätze, die insbesondere von Wohnwägen benutzt werden sollten.

  2. C.L. sagt:

    Hallo Herr Söllner,

    sehen Sie ein Abschleppen aus einer Feuerwehreinfahrt erst dann als notwendig an, wenn es brennt? Ist das Zuparken einer Feuerwehrzufahrt für Sie erst dann tatsächlich eine Behinderung, wenn es tatsächlich auch brennt?

    Der 2. Absatz (letzter Satz) Ihres Beitrages läßt diesen Eindruck jedenfalls ganz stark aufkommen.

    Zum einen, muss es ja nicht unbedingt brennen. Auch Rettungswagen und Notzärzte könnten ja durchaus mal genötigt sein, die Zufahrt nutzen zu müssen. Zum anderen, die Feuerwehr kommt auch nicht dann erst wenn es brennt. Manchmal ist es auch nötig, dass mit mit Hilfe der Drehleiter eine Wohnung von aussen geöffnet werden muss. Da gibt es dann weder Flammen noch Rauch.

    Wie dem auch sei, wenn es nötig ist, dass die Zufahrten durch die Hilfsdienste genutzt werden müssen, dann bleibt meist nicht soviel Zeit, ERST DANN den Abschleppwagen anzurufen.

    Wo sehen Sie denn beim Zuparken von Notzufahrten/Feuerwehreinfahrten den Spielraum für die Eigenverantwortung der Anwohner? Ich sehe ehrlich gesagt keinen Spielraum! Und so sehr ich grundsätzlich gegen die geplante Nachverdichtung bin, so sehr stimme ich dem JEDERZEITIGEN und SOFORTIGEN Abschleppen von Fahrzeugen zu, die Feuerwehrzufahrten zuparken.

    Und wenn das Zuparken der Feuerwehreinfahrten zukünftig dann tatsächlich nicht mehr geduldet werden sollte, müßten Sie sich die Situation nochmals genauer anschauen? Also ich finde es schon krass, dass Sie da Zuparken der Zonen ganz offensichtlich tolerieren. Ich hoffe mal, dass Sie persönlich nie unter einer zugeparkten Feuerwehrzufahrt „leiden“ müssen.

    Mit freundlichen Grüßen

    • Liebe/r C.L.,

      Zum einen, muss es ja nicht unbedingt brennen. Auch Rettungswagen und Notzärzte könnten ja durchaus mal genötigt sein, die Zufahrt nutzen zu müssen. Zum anderen, die Feuerwehr kommt auch nicht dann erst wenn es brennt. Manchmal ist es auch nötig, dass mit mit Hilfe der Drehleiter eine Wohnung von aussen geöffnet werden muss.

      Sie sprechen einen sehr guten Punkt an, meinem Verständnis nach die Sicherheit. Das ist im Moment recht vage: wenn nämlich in diese Einfahrten im Ernstfall eine Drehleiter fahren soll, müßten wir den Platz vor der Einfahrt einmal von einem Brandschutzexperten betrachten lassen. Denn so wie das jetzt ausschaut, käme nicht einmal ein besserer Leiterwagen durch die entsprechende Parklücke, geschweige denn hätte er Raum zum Rangieren bei unserer schmalen Straße. Es könnte also nötig sein, die Feuerwehreinfahrten zu verbreitern und -weitaus tragischer- auch die Parkräume gegenüber mit Parkverbotszonen auszuzeichnen. Was insgesamt wieder eine Reihe weniger Parkplätze bedeutet.

      Wo sehen Sie denn beim Zuparken von Notzufahrten/Feuerwehreinfahrten den Spielraum für die Eigenverantwortung der Anwohner? Ich sehe ehrlich gesagt keinen Spielraum!

      Puh, ob wir da wirklich so vorschnell urteilen sollten? Vom Gesetz her ist das Halten vor diesen Einfahrten verboten. Darf ich also „in Eigenverantwortung“ auch nicht 5 Minuten lang ausladen? Ich könnte ja ggf. sofort wegfahren. Oder sollten wir auch bei so kleinen Vorgängen sofort den Abschlepper rufen lassen? Wo ist die Grenze? Das geht in die Richtung Eigenverantwortung, die ich meinte. Denn bislang ist das ja offensichtlich nicht passiert.

      so sehr stimme ich dem JEDERZEITIGEN und SOFORTIGEN Abschleppen von Fahrzeugen zu, die Feuerwehrzufahrten zuparken.

      Würden Sie auch selbst aktiv die Polizei rufen, wenn Sie soetwas mitbekommen? *Jedesmal*?

      Ansonsten hab ich keine Antwort. Natürlich ist es qua lege untersagt, vor einem abgesenkten Bordstein zu parken. Und natürlich haben sich manchmal einige von uns Anwohnern daran nicht gehalten. Und natürlich heiße ich den Gesetzesverstoß mit Nichten gut, egal, wer ihn begeht. Sie haben vollkommen Recht, im Ernstfall könnte das Menschenleben kosten.

      Vielleicht haben Sie eine andere Lösung? Die Ausgangssituation ist bekannt.

      • Was sollen wir Ihrer Meinung nach ab sofort machen?
      • Wie müßte sich die vorhandene Situation auf den Bauauftrag der BVK, so er denn käme, auswirken?
      • Was können/sollen wir in der Zwischenzeit unternehmen?

      Viele Grüße, Christoph Söllner

      • C.L. sagt:

        Hallo Herr Söllner,

        doch, Sie dürften schon in Eigenverantwortung ausladen, wenn Sie denn dabei in Sichtweite zu Ihrem Auto bleiben würden und dann tatsächlich sofort weg fahren könnten, wenn dies erforderlich wäre. Ihre Wagenladung aber in eines der nicht an der Strasse gelegenen Häuser oder irgendwo in den „10. Stock“ bringen und bis dahin das Auto „unbeaufsichtigt“ stehen lassen allerdings nicht.

        Es geht hier auch nicht nur um das Zuparken der Feuerwehrzonen. Fast genauso schlimm verhält es sich doch mittlerweile an den Bushaltestellen. Die werden teilweise so knapp zugeparkt, dass sie durch die Busse der MVG kaum noch angefahren werden können. Da kommt der Bus der MVG dann halt nicht mehr bis zum Bordstein. Da nützen dann auch Niederflurbusse nichts mehr, um kranken und alten Menschen oder Müttern mit Kinderwägen das Einsteigen zu erleichtern. Ich selbst bin da glücklicherweise fit genug, die dadurch entstehenden Barrieren mühelos zu überwinden.

        Warum ist denn keiner von den Autofahrern mal so mutig, und parkt einfach in 2er Reihe? Ist doch genauso verboten. Weil er damit ganz direkt andere Autofahrer stören würde und ganz genau weiss, dass dies ganz sicherlich Ärger gibt?

        Ich weiss nicht, ob ich selbst die Polizei rufen würde. Die Zufahrten bei uns vor dem Haus sind eigentlich nie zugeparkt.

        Lösungen habe ich ehrlich gesagt keine. Ich selbst benötige keinen Parkplatz, da ich mich auf Radfahren und ÖPNV beschränke. Besucher haben sich bei mir bisher auch noch nicht wegen überlanger Parkplatzsuche beschwert. Das die Situation für die Autofahrer hier allerdings nicht gut ist, kann ich nachvollziehen.

         

         

      • C.L. sagt:

        Noch eine Frage hätte ich!

        Wie voll sind denn wohl eigentlich die Tiefgaragen die sich hier unter den Häusern befinden? Ist die Parkplatznot oberirdisch evtl. auch dadurch bedingt, dass der/die ein oder andere die Parkplatzmiete sparen will und lieber kostenfrei an der Strasse parkt?

        • Vollkommen richtig. Das haben wir auch intern schon diskutiert, sind hier aber auf keine Lösung gekommen, wie wir das herausfinden. Einzig die BVK könnte helfen, indem sie die Anzahl der gesamten TG-Plätze und die Anzahl der vermieteten TG-Plätze veröffentlicht. Dabei handelte es sich ja nicht um personenbezogene Daten.

          Wir hatten überlegt, selbst in den TGs umherzuwandern, jetzt sind aber gerade Ferien, das Bild wäre also verzerrt.

  3. Robert Schetterer sagt:

    Hallo , ich wohne direkt ueber einer solchen Zufahrt. In der Tat hat sich hier scheinbar etwas veraendert.

    Es steht zwar schon immer ein entsprechendes Schild an der Einfahrt aber frueher fehlte wohl die amtliche Kennzeichnung, weshalb  es scheinbar keine Moeglichkeit gab das Parkverbot wirklich durchzusetzen.

    Ein Nachbar machte mich vor Wochen darauf aufmerksam dass diese nun angebracht wurde, da ich selber einen TG Platz nutze habe ich mich persoenlich davon noch gar nicht ueberzeugt.

    Aber hier ist der Link (letztes Schild) https://www.polizei.bayern.de/muenchen/verkehr/recht/index.html/3712

    Ehrlich gesagt halte ich es fuer positiv wenn es nun eindeutig geregelt ist. Leider fehlt es dann an der Info fuer Anwohner denn diese waren ja nun gewohnt dort zu parken.

    Um den Zusammenhang zur Verdichtung herzustellen. Bei geplanten 600 Wohnung duerfte es eine Parkplatzsituation wie in der Innenstadt geben, denn ich halte es fuer fast ausgeschlossen dass sich die Anzahl der benoetigten Stellplaetze, noch dazu in der geplanten Bauzeit, so einfach herstellen laesst.

    • Ingrid Egerer sagt:

      Da Parkplätze in Fürstenried West bereits jetzt Mangelware sind halte ich es für unmöglich, Autos von weiteren 600 Wohnungen unterzubringen. Außerdem besitzt ein Haushalt i.d.R. mehr als ein Auto.

    • Es steht zwar schon immer ein entsprechendes Schild an der Einfahrt aber frueher fehlte wohl die amtliche Kennzeichnung, weshalb es scheinbar keine Moeglichkeit gab das Parkverbot wirklich durchzusetzen.

      herzlichen Dank für die Aufklärung und den Link, das bringt etwas Licht ins Dunkel. Ich wußte z.B. nicht, daß die Einfahrt nur mit amtlich gestempeltem Schild als solche gilt.

      Ehrlich gesagt halte ich es fuer positiv wenn es nun eindeutig geregelt ist. Leider fehlt es dann an der Info fuer Anwohner denn diese waren ja nun gewohnt dort zu parken.

      Auch das ist sicher ein Punkt, vielleicht müssen wir einmal bei der Polizei oder dem Ordnungsamt anfragen, ob hier Schilder zur Information der Anwohner („Abschleppwarnung“) angebracht werden können. Ich glaube auch, daß das einigen gar nicht bewußt ist.

      Bei geplanten 600 Wohnung duerfte es eine Parkplatzsituation wie in der Innenstadt geben, denn ich halte es fuer fast ausgeschlossen dass sich die Anzahl der benoetigten Stellplaetze, noch dazu in der geplanten Bauzeit, so einfach herstellen laesst.

      Ja, im Moment werkeln ja „die Architekten“ an ihren Entwürfen, wir sind genauso gespannt auf die Ergebnisse. Nochmals Danke für Ihre Mühe.

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